Wien - Der europäische Kunststoffhersteller Borealis mit Sitz in Wien hat trotz einer Unterbrechung der Polyolefin-Produktion in Schwechat dank Umstrukturierungen in Norwegen die Gewinne weiter erhöht. Wie der Konzern, an dem die OMV zu 36 Prozent beteiligt ist, am Montag mitteilte, ist der Umsatz im dritten Quartal 2007 um knapp 9 Prozent auf 1,665 Mrd. Euro gestiegen. Der operative Gewinn erhöhte sich um 29 Prozent auf 143 Mio. Euro, der Nettogewinn hat sich dank Einmaleffekten von 104 auf 225 Mio. Euro mehr als verdoppelt.

Der Verkauf des norwegischen Polyolefin-Geschäfts und der Anteile am Noretyl-Cracker an Ineos habe 105 Mio. Euro zum Ergebnis beigetragen, erklärte Borealis in einer Börsenmitteilung. Umsatzzuwächse hat demnach vor allem die Spezialisierung auf Infrastruktur-, Automobil- und Verpackungsmärkte gebracht. Der Verschuldungsgrad verbesserte sich gegenüber Juni 2007 geringfügig auf 31 Prozent, obwohl die verzinslichen Schulden im Laufe des Quartals um 43 Mio. Euro stiegen. Das sei eine Folge des Erwerbs der Agrolinz Melamine International (AMI) und des laufenden Investitionsprogramms gewesen, mit dem das Unternehmen seine europäische Position stärken wolle.

Agrolinz-Produktion in neuen Teilbereich eingegliedert

Einen Teil der Agrolinz hat der Konzern in einen neu geschaffenen Bereich für Basis-Chemikalien eingegliedert. Neben den von AMI produzierten Melaminen und Pflanzennährstoffe wird der neue Geschäftsbereich Rohstoffe, Olefine, Phenol und Aromatics umfassen. Hintergrund ist die Strategie des Konzerns, neben dem integrierten Polyolefin-Geschäft ein zweites Standbein aufzubauen.

In den ersten neun Monaten hat der Borealis-Konzern den Umsatz von 4,319 auf 4,740 Mrd. Euro gesteigert, den operativen Gewinn um fast drei Viertel von 245 auf 423 Mio. Euro gesteigert und den Nettogewinn von 227 auf 475 Mio. Euro mehr als verdoppelt. (APA)