"Der große Charme eines Börsenganges wäre die Freiheit und Flexibilität in Sachen Finanzierung", räumte Pawloff ein. Immerhin sollte der Schritt an die Börse nicht nur die bis 2010 anstehenden Investitionen in Höhe von 92 Mio. Euro finanzieren, sondern zusätzlich 20 bis 40 Mio. Euro in die Kassen von Breitenfeld spülen.
Finanzierungs-Alternativen
"Aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumens werden wir ein gestiegenes Liquiditätsbedürfnis haben", so der Unternehmenssprecher. Als Finanzierungs-Alternativen zum IPO habe Breitenfeld auch die Varianten Hybridanleihe, Anleihe oder Kreditfinanzierung angedacht.
Die rund 10,4 Mio. Aktien von Breitenfeld gehören zu 58,5 Prozent der Fides Privatstiftung von Breitenfeld-Chef Rudolf Jurak, zu 20,5 Prozent der Fortis Privatstiftung des Vize-Vorstandsvorsitzenden Herbert Buhl und zu 21 Prozent dem deutschen Mittelstandsfinanzierer DZ Equity Partners, der eine 100-Prozent-Tochter der viertgrößten deutschen Bank DZ Bank ist. Die anstehende Emission würde aus jungen und alten Aktien bestehen.
Kräftiges Umsatzplus
Angesichts des beherzten Ausbauprogramms bei Breitenfeld rechnen Analysten der Erste Bank bis 2009/10 mit einem jährlichen Umsatzwachstum von durchschnittlich rund 27 Prozent. Im Geschäftsjahr 2006/07 steigerte die Breitenfeld Edelstahl AG ihren Umsatz von 160 auf 185 Mio. Euro, bis 2010 sei mit einer Verdoppelung auf rund 378 Mio. Euro zu erwarten.
Dabei stünden EBITDA-Margen (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 20 bis 21 Prozent ins Haus. Der Unternehmenswert vor dem Börsengang wird mit 235 bis 430 Mio. Euro eingegrenzt.
Das Stahlunternehmen mit Sitz in Mitterdorf im Mürztal ist gerade dabei, seine Produktionskapazitäten zu verdoppeln und will bis 2010 mindestens 92,5 Mio. Euro in ein neues Stahlwerk und eine neue Schmiede investieren. Die massive Nachfrage nach hochwertigen Stählen und Schmiedeprodukten hat die Steirer zu dem Ausbauprogramm veranlasst. Seit 2001 sind bereits 70 Mio. Euro in das Stahlwerk, die Schmiede und das Sonderstahlwerk geflossen.