Hamburg - Die Norddeutsche Affinerie (NA), Europas größte Kupferhütte, hat mit der HSH Nordbank einen neuen Großaktionär. Medienberichte, wonach die Bank seit einer Kapitalerhöhung am Freitag mit rund 4,6 Prozent an der NA beteiligt sei, wurden der Deutschen Presse-Agentur dpa am Montag bestätigt. Die HSH Nordbank äußert sich nicht zum Zweck ihrer Investition. Bei der Kapitalerhöhung ging der österreichische NA-Großaktionär Mirko Kovats nicht mit, dessen Anteil von 15 Prozent auf rund 13 Prozent zurückgegangen sein dürfte.

Im Übernahme-Poker um den belgischen Konkurrenten Cumerio ist der bisherige Vorstandsvorsitzende Werner Marnette am vergangenen Freitag zurückgetreten. Die "Affi" will seit Monaten Cumerio übernehmen, wurde aber durch den Cumerio-Großaktionär, den österreichischen Investor Kovats, zunächst blockiert. Beide Manager suchten nach einer Lösung, die Kovats über Aufsichtsratsmandate mehr Einfluss bei der NA ermöglicht hätte. Der Aufsichtsrat lehnte den ihm vorgelegten Kompromiss ab.

Der NA-Vorstand sei nach dem Ausscheiden von Marnette voll handlungsfähig, bekräftigte ein NA-Sprecher am Montag. Ein Nachfolger solle schnell gefunden werden, es bestehe aber kein Zeitdruck. Er dementierte, dass der scheidende Chef des Windanlagenspezialisten REpower, Fritz Vahrenholt, den freien Vorstandsposten übernimmt. Für die Übergangszeit leitet Finanzchef Bernd Drouven die NA. (APA/dpa)