Mödling/Schwaz - Im Fall des 17 Monate alten Luca, der vermutlich nach Misshandlungen am 3. November in einem Wiener Krankenhaus an einem Gehirnödem starb, hat die NGO "Resistance for
Peace" eigenen Angaben zu Folge Anzeige bei der Staatsanwaltschaft
Wien gegen die Jugendwohlfahrten Mödling und Schwaz eingebracht. Es
gehe um "Mittäterschaft bei fahrlässiger Tötung", hieß es in einer
Aussendung am Montag.
Die Anzeige gründe sich auf "die unzureichenden Maßnahmen der
beiden Jugendwohlfahrten im Fall 'Luca'", so "Resistance für Peace".
Es habe "eindeutige Hinweise vom Kindesvater, dem Landeskrankenhaus
Mödling und der Uni-Klinik Innsbruck wegen Kindesmissbrauch" gegeben,
so die NGO. Beide Jugendwohlfahrten hätten diese "ignoriert bzw.
nicht zum Anlass genommen, das Kind in Sicherheit zu bringen".
Hauptverdächtiger ist Freund der Kindesmutter
Hauptverdächtig in dem Fall gilt ein 23-Jähriger aus dem Bezirk
Wien-Umgebung, der Freund der Kindesmutter. Der Mann ist in
Untersuchungshaft. Ermittelt werde aber auch gegen die 22-jährige
Mutter aus dem Bezirk Schwaz.
Nach dem Tod des Buben hatte der leibliche Vater den Behörden
Untätigkeit vorgeworfen. Die Jugendwohlfahrten in Niederösterreich
wie auch in Tirol wiesen die Vorwürfe zurück. Der verdächtige Freund
der Mutter sei Anfang Oktober von einem Sozialarbeiter überprüft
worden sei. Dabei seien keine Anzeichen für aggressives Verhalten
oder für psychische Probleme festgestellt worden. Auch die 22-jährige
Mutter aus Tirol hätte entsprechende Auflagen gehabt. So hätte sie
den 23-Jährigen im Bezirk Wien-Umgebung nicht besuchen dürfen und
überdies regelmäßig Arztkontrollen vornehmen lassen müssen. Eine
permanente Kontrolle der Frau sei aber nicht möglich oder vorgesehen
gewesen, hieß es von der NÖ Jugendwohlfahrt. (APA)