Lindabrunn - György Garics ist am Sonntag die unmittelbare Konfrontation mit den schweren Ausschreitungen in ganz Italien nach dem Tod eines italienischen Fußball-Fans durch einen Pistolenschuss eines Polizisten erspart geblieben. Der 23-Jährige war mit seinem Club Napoli schon am Samstag beim 1:2 in Palermo im Einsatz. Über die aktuellen Ereignisse in seiner Wahlheimat hielt sich der Ex-Rapidler im ÖFB-Camp in Lindabrunn unter anderem via Internet auf dem Laufenden.

"Es ist traurig"

"Es ist traurig, dass solche Dinge passieren. Ich warte ab, wie es weitergeht und hoffe auf das Beste für den Fußball. Aber eigentlich ist es für den Fußball eine Niederlage", erklärte der achtfache Internationale (ein Tor). Die Gewalttätigkeiten in Italien haben auch auf Napoli Auswirkungen. So waren bei den jüngsten vier Auswärtsspielen nur in einer Partie, in Florenz, Napoli-Fans zugelassen. In Rom, Mailand und zuletzt auch in Palermo mussten die Anhänger der Süditaliener draußenbleiben.

Dabei waren Napoli-Tifosi in die gröbsten Ausschreitungen im Jahr 2007 gar nicht verwickelt. "Bei uns sind in diesem Jahr vielleicht ein, zwei Flaschen geflogen, aber das ist ja nichts Besonderes." Dass die Fans des früheren Clubs von Diego Maradona dennoch zum Handkuss kommen, bringt sie laut Garics zur Weißglut. "Aber dadurch, dass sich manche nicht so verhalten, wie es sein sollte, werden eben auch andere bestraft", sagte Garics.

"Mit Fußball hat das nichts zu tun"

Er hofft nun, dass durch die jüngsten Ausschreitungen der Fußball nicht allzu sehr in Misskredit gebracht wird. "Es war ja immer schon so, dass die Leute den Fußball benützen, um der Gewalt freien Lauf zu lassen. Mit Fußball hat das nichts zu tun", verteidigte er den populärsten Sport der Welt.

Trotz der häufigen Vorfälle in den italienischen Stadien fühlte sich Garics bisher nie unwohl, wenn er den Rasen betrat. "Da habe ich andere Sorgen im Kopf", sagte Garics, der in dieser Saison von zwölf Serie-A-Partien neunmal zum Einsatz kam, davon siebenmal von Beginn an. (APA)