Wien - Ein leistungsfähiger Röntgenlaser wäre sowohl für
Mediziner als auch für Biologen oder Chemiker ein nützliches Werkzeug: In der Medizin etwa erwartet man sich davon
extrem hochauflösende Bilder aus dem Körperinneren. Krebs könnte
bereits in einem Stadium erkannt werden, in dem sich die
Heilungschancen noch nahe der 100 Prozent-Marke befinden. Ein Mikroskop, das
mit einem Röntgenlaser als Lichtquelle ausgestattet wäre, würde
Biomoleküle in der Größenordnung von Nanometern sichtbar machen.
Seit Jahren arbeiten daher Wissenschaftergruppen weltweit
an einem Instrument mit ausreichender Leistung. Einem Team aus Physikern unter anderem der Technischen
Universität (TU) Wien, der Universität München und des
Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching um Ferenc Krausz
ist es gelungen, dier eher bescheidene Leistung bisheriger
Röntgenlaser durch einen Trick entscheidend zu erhöhen, wie in
"Nature Physics" berichtet wird.
Das Vorgehen
Die Physiker setzen bei der Erzeugung auf ultrakurze Laser-Pulse: Dabei
werden Blitze auf Helium-Gas gerichtet, das in kleinen Röhrchen
untergebracht sind. Die angeregten und gleich wieder zurückfallenden
Elektronen der Helium-Atome sorgen dann für die Aussendung der
laserähnlichen, kohärenten Strahlung im Bereich des Röntgenspektrums.
Die bisher gebauten Geräte waren für die Grundlagenforschung
nützlich, für eine praktische Anwendung etwa in der Medizin
allerdings zu schwach. Um dem Problem zu begegnen, versuchten die
Forscher einen Trick: Anstatt eines Röhrchens mit Helium, regte der
Laser über seine ultrakurzen Pulse gleich zwei Stück an. "Das führte
tatsächlich zur erwarteten, deutlichen Intensitätssteigerung", sagte
Peter Wobrauschek von der TU Wien. (APA)