Der spanische Telekom-Konzern
Telefónica
hat in den ersten neun Monaten einen Rekordgewinn
eingefahren. Wie das größte spanische Unternehmen am Montag in Madrid
mitteilte, stieg der Überschuss auch durch Verkaufserlöse um 51
Prozent auf rund 7,9 Mrd. Euro. Der Umsatz legte von 38,7 auf 42 Mrd.
Euro zu und übertraf damit die Erwartungen vieler Experten. Anders
als in vielen anderen europäischen Märkten ging der Umsatz bei der
deutschen Tochter O2 aber wegen des Preisverfalls im dritten Quartal
weiter zurück.
Rekord
Zu dem Rekordgewinn in den ersten drei Quartalen im Konzern trugen
auch Erträge aus dem Verkauf des britischen Funknetzbetreibers
Airwave und der TV-Produktionsfirma Endemol bei. Für das Gesamtjahr
erwartet Telefónica nach eigenen Angaben eine Umsatzsteigerung von
acht bis zehn Prozent. Die Zahl der Kunden stieg weltweit um mehr als
11 Prozent auf 218,6 Mio. Kunden.
Billigmarke
O2 Deutschland konnte die Zahl der Mobilfunk-Kunden im dritten
Quartal um rund 15 Prozent auf 12,2 Millionen steigern. Vor allem die
Kooperation mit Tchibo wirkte sich aus. Die Zahl der darüber gewonnen
Nutzer erhöhte sich um ein Fünftel auf 1,1 Millionen. Sehr gut
entwickelte sich auch die Anfang September gestartete Fonic, die als
Billigmarke mit der Handelskette Lidl kooperiert. Dennoch gingen die
Erlöse im Mobilfunkgeschäft zwischen Juli und September um rund fünf
Prozent auf 753 Mio. Euro zurück. Damit fiel O2 hinter den Rivalen
E-Plus zurück, der im abgelaufenen Quartal 769 Mio. Euro umsetzte.
Harter Wettbewerb
Wegen des Preisrückgangs im Mobilfunkmarkt und des harten
Wettbewerbs war der Umsatz bei O2 bereits in den ersten beiden
Quartalen gesunken. Das Unternehmen reagierte darauf mit einem
radikalen Sparkurs, der auch den Abbau von rund 700 Arbeitsplätzen
einschließt. Rund die Hälfte davon sei bereits vollzogen, sagte
Finanzvorstand André Krause. "Wir haben die Kosten stärker unter
Kontrolle, als es in der Vergangenheit der Fall war." Auf dem
deutschen Mobilfunkmarkt konkurriert O2 seit Jahren mit E-Plus um den
dritten Platz hinter den Telekommunikationsriesen T-Mobile und
Vodafone. (apa/dpa)