Die Gewerkschaft wirft dem Call-Centerbetreiber CCC
vor, mit "fragwürdigen Verzichtserklärungen" Beschäftigte unter Druck
zu setzen. Es hätten sich die Beschwerden diesbezüglich in letzter
Zeit gehäuft. Demnach könnten CCC-Mitarbeiter nach Beendigung des
Dienstverhältnisses um etwaige gesetzliche Ansprüche umfallen. Sie
würden durch eine Unterschrift unter Umständen auf Ansprüche wie
Sonderzahlungen, Mehr- bzw. Überstunden, Urlaubs- und Krankenentgelt,
sowie Urlaubsersatzleistungen für nicht verbrauchten Urlaub
verzichten, so die Gewerkschaft GPA-DJP am Montag in einer
Aussendung.
Zurückgewiesen
CCC weist die Vorwürfe zurück und will das Gespräch mit der
Gewerkschaft suchen.
Anders sieht das der Regionalgeschäftsführer der GPA-DJP-Wien,
Karl Proyer: "Offenbar haben die Dienstgeber im CCC-Call-Center noch
immer nicht eingesehen, dass bei einem Angestelltenverhältnis die
Beschäftigten nicht nur sozialversicherungsrechtlich, sondern auch
arbeitsrechtlich als Angestellte mit allen damit verbundenen Rechten
zu werten sind. Er kündigte an, die GPA-DJP werde in den nächsten
Wochen ihre Informationsoffensive auch in anderen Call-Centern weiter
intensivieren.
Nicht unterschreiben
Die GPA-DJP ruft jedenfalls alle "Betroffenen" auf, die
Verzichtserklärung nicht zu unterschreiben bzw. vorher eine
kostenlose Erstberatung in der GPA-DJP in Anspruch zu nehmen. Durch
ähnliche Initiativen der GPA-DJP im Bereich der Call-Center seien in
den vergangenen Monaten bereits Hunderte freie Dienstverträge in
Angestelltenverhältnisse umgewandelt und Gehaltsansprüche rückwirkend
geltend gemacht worden, so die Gewerkschaft. (apa)