"Bosnien" leitet sich von dem Fluss Bosna ab, der nahe Sarajewo entspringt. "Herzegowina" bedeutet Herzogsland (Herceg = Herzog). Auf dem Berliner Kongress von 1878 wurden die türkischen Provinzen Bosnien, Herzegowina und der Sandschak von Novi Pazar der österreichisch-ungarischen Monarchie unterstellt, die 1908 die formelle Annexion vollzog. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Bosnien und Herzegowina (Bosna i Hercegovina, BiH) Teil des Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS). Beim Zerfall Jugoslawiens erklärte BiH 1991 seine Unabhängigkeit, die am 6. April 1992 international anerkannt wurde. Das Unabhängigkeitsreferendum war allerdings von der serbischen Volksgruppe großteils boykottiert worden. Der folgende dreijährige Krieg zwischen Serben, Kroaten und Bosniaken (Muslimen) wurde Ende 2005 mit dem unter starkem US-Druck zustandegekommenen Abkommen von Dayton beendet. (DER STANDARD, Printausgabe, 13.11.2007)