Spitzenpolitiker verdienen in Österreich relativ wenig für ihre Verantwortung und Belastung. Der Ausgleich wird dann oft im Macht-und Einflussstreben gesucht, und das geht oft nicht gut. Politiker der zweiten Reihe, und so sind die meisten Abgeordneten zum Nationalrat einzustufen (viele eher schon in die dritte Reihe), verdienen nicht so schlecht.

Da sie außerdem die Instrumente der repräsentativen Demokratie sind, ist es durchaus zumutbar, dass sie offenlegen, wen sie außer ihrem Wahlkreis und dem Souverän Volk noch vertreten und für wie viel Marie. Substanzielle, regelmäßige Nebeneinkünfte sollten also durchaus deklariert werden. Allerdings haben gerade Abgeordnete auch beträchtliche Ausgaben.

Da wären zu nennen die zahllosen Pokale, Bierzeltrunden, Unterstützungsgelder und sonstige Aufwendungen zur Aufrechterhaltung eines volksfreundlichen Images, die durchaus oft aus der eigenen Tasche erfolgen.

Vor allem aber wäre zu nennen die so genannte Parteisteuer oder Klubabgabe oder wie immer das jetzt heißt, die die Abgeordneten freiwillig-unfreiwillig an ihre jeweilige Partei abliefern. Dann hätte man ein vollständiges Bild. (rau, DER STANDARD, Printausgabe, 13.11.2007)