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Der vermeintliche Freund in der Vernetzungsplattform kann schnell zum Datenklauer werden.

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Die Ö1-Kinderuni-Reporter chatten, mailen, programmieren - das Internet und der Computer sind aus ihrem Alltag nicht wegzudenken.

Bald kommen die Schüler in das Alter, in dem sie sich online untereinander vernetzen möchten, mit der Absicht, von Jobs, Lerngruppen oder Aktivitäten mit Gleichgesinnten zu erfahren. Einschlägige Plattformen, auf denen sie von Partyfotos über Lieblingsfilmen bis zum Geburtsdatum, Adresse und Telefonnummer alles angeben können, gibt es zur Genüge: Schüler Verzeichnis (Schüler VZ), Studi VZ, Facebook oder die Business-Kontaktebörse Xing (engl. für Crossing, Vernetzen) erfreuen sich großer Beliebtheit. Zu Facebook, einer der bekanntesten Social-Networking-Plattformen, stoßen täglich 100.000 bis 200.000 Menschen. MySpace, wo die User hauptsächlich ihre Musikprofile verwalten, hat mit 180 Millionen die meisten Mitglieder.

So schön die Kommunikation auch ist, manche Nutzer sehen die Nachteile dieser Plattformen nicht, obwohl die meisten User der Seiten wissen, worauf sie sich einlassen. Sie entscheiden, welche und wie viele Angaben sie zu ihrem Privatleben machen, ob sie ihre Kontaktdaten samt Adresse und Telefonnummer den anderen Nutzern, die sie als "Freunde" oder Geschäftskontakte zu ihrer virtuellen Visitenkartensammlung hinzufügen, freigeben.

Stöbern im Netz

Unangenehm wird die Angelegenheit dann, wenn sich der Personalchef noch vor dem Bewerbungsgespräch ein Bild des Kandidaten macht und in den Profilen, die teilweise mit sehr privaten und delikaten Fotos beziehungsweise Interessengruppen (beispielsweise: "Ich glühe härter vor, als du Party machst") aufwarten, stöbern. Einer Lehrerin in den USA hat ein Bild, das sie beim fröhlichen Nippen an einem Becher (mit Alkohol?) zeigte, den Job gekostet. Die Web-Sicherheitsexperten Sophos haben, indem sie ein gefaketes Profil bei Facebook erstellt haben, herausgefunden, dass 41 Prozent der User ihre Zustimmung, dass Fremde ihre Daten einsehen können, sorglos geben - im Vergleich dazu würden sie Unbekannten auf der Straße ihre Telefonnummer nicht anvertrauen. Missbrauch ist dabei nicht ausgeschlossen. Kriminelle könnten aus den Angaben des Geburtsdatums, der Mailadresse und anderer Details Passwörter herausfinden und Schaden anrichten. (red/DER STANDARD – Printausgabe, 13.11.2007)