Erwachsene kaufen Kinder- und Jugendbücher zunehmend für sich selbst
Redaktion
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Frankfurt - Immer mehr Erwachsene kaufen Kinder- und
Jugendbücher für sich selbst. Kinder und Jugendliche dagegen lesen
immer öfter Bücher, die nicht für ihre Altersgruppe konzipiert
wurden. Diese Ergebnisse einer Studie der Gesellschaft für
Konsumforschung (Nürnberg) im Auftrag des Börsenvereins des deutschen
Buchhandels veröffentlichte die Fachzeitschrift "Börsenblatt" in
ihrer neuesten Ausgabe. Vor allem bei Bestsellern und Fantasy-Titeln
würden Erwachsene als Käufer immer wichtiger, erläuterte Christoph
Kochhan vom Börsenverein.
Weiteres Ergebnis der Studie: Empfohlene Altersgrenzen werden ignoriert. Sieben Prozent der Jugendbücher "ab zwölf Jahren" würden für Sieben- bis Neunjährige gekauft. 16- bis
19-Jährige würden schon zum größten Teil Literatur für Erwachsene
lesen. Auch Eltern würden dazu tendieren, ihren Kindern Bücher,
besonders Sachbücher zu kaufen, die für Ältere gedacht sind. "In
keiner Altersgruppe ist der Anteil der geschenkten Sach(bilder)bücher
so hoch wie bei den Vier- bis Sechsjährigen", heißt es im
"Börsenblatt" weiter.
Wer was kauft
Insgesamt ermittelte die Studie, dass Erwachsene mit
Hochschulabschluss oder Fachabitur mehr als drei Viertel der Kinder-
und Jugendbuchkäufer stellen. Die Käufer bis 19 Jahre kommen nur auf
eine Quote von sieben Prozent. "Das war so nicht zu erwarten",
schreibt das "Börsenblatt". Bei den 16- bis 19-jährigen Buben sei der
Buchkauf besonders unpopulär: Nur 16 Prozent von ihnen geben ihr Geld
für Bücher aus, im Gegensatz zu 84 Prozent der Mädchen. Rund 70
Prozent aller Kinder- und Jugendbücher wird als Geschenk erworben. (APA/dpa)
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