Nairobi/Washington - Japanische Wissenschafter haben in Kenia die Überreste einer bisher unbekannten Menschenaffenart entdeckt, die vermutlich dem letzten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und heutigen Menschenaffen sehr nahe steht. Die Entdeckung der Forscher wurden in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS") veröffentlicht.

Das knapp zehn Millionen Jahre alte Fossil aus der Nakali-Region lasse den Schluss zu, dass sich der letzte gemeinsame Vorfahr von Mensch und Menschenaffen - anders als von manchen Forschern vermutet - in Afrika entwickelt habe. Die bisher unbekannte Art, die auch eine neue Gattung begründet, wurde nach dem Fundort Nakalipithecus nakayamai getauft.

Unerwartete Vielfalt

Yutaka Kunimatsu von der Universität Kyoto und Kollegen hatten in der Nakali-Region einen Unterkiefer und elf Zähne der bisher unbekannten Art entdeckt. Sie weisen Ähnlichkeiten mit mehr als neun Millionen Jahre alten Funden aus Griechenland auf. Der nun entdeckte Menschenaffe könne sei ein Beweis, dass die Menschenaffenarten während des Erdzeitalters des Miozän in Afrika vielfältiger waren als bisher angenommen.

Bisher gab es nur zwei ähnliche Funde aus Äthiopien und Samburu, einer etwa 70 Kilometer nördlich von Nakali gelegenen Region in Kenia. Die Zahngröße des Fossils ähnele weiblichen Gorillas und Orang-Utans, berichten die Wissenschafter. (APA/red)