Paris - Mehrere Stunden vor dem Ausstand im Güterverkehr der Deutschen Bahn haben streikende Arbeiter den Bahnverkehr in Frankreich lahmgelegt. Die Arbeitsniederlegungen aus Protest gegen eine geplante Rentenreform der Regierung begannen am Dienstagabend im Fernverkehr. Am Mittwochmorgen schlossen sich die Beschäftigten der Pariser Metro dem Ausstand an. ****

Nach Angaben der Bahngesellschaft SNCF fuhren nur noch 15 bis 20 Prozent der Züge. Reisende wurden gewarnt, dass der unbefristete Streik vermutlich auch am Wochenende andauern werde. Die Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP kündigte an, dass mit Ausnahme der Nord- Süd-Linie 14 der gesamte Metro-Verkehr zum Stillstand kommen werde.

Auch die Energieversorger GDF und EDF werden ab Mittwoch bestreikt. Die Beschäftigten kündigten an, dass sie den Büros der konservativen Regierungspartei UMP den Strom abschalten wollten. Außerdem sind "Robin-Hood-Aktionen" geplant wie die Aufnahme der Stromversorgung für Haushalte, die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen konnten.

Bei der Comedie Francaise und der Pariser Nationaloper wurden die Vorstellungen für Mittwoch abgesagt. Wegen der geplanten Kürzungen öffentlicher Mittel für die Universitäten sprachen sich am Dienstag auch die Studenten an 26 der 85 Hochschulen in Frankreich für Streikmaßnahmen aus.

Staatspräsident Sarkozy zeigte sich unterdessen entschlossen, an den geplanten Reformen festzuhalten. Arbeitsminister Bertrand vereinbarte jedoch Gespräche mit den Gewerkschaften. (APA)