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Hoeneß außer sich.

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Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge kann zufrieden auf das letzte Jahr blicken - wirtschaftlich zumindest.

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München - "Das ist doch unglaublich, was glaubt Ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr über machen, damit wir Euch für sieben Euro in die Südkurve gehen lassen können? Was glaubt ihr eigentlich, wer Euch alle finanziert? Die Leute in den Logen, denen wir die Gelder aus der Tasche ziehen!". Bayern München-Manager Uli Hoeneß reagierte auf der Jahreshauptversammlung am Montag energisch auf kritische Wortbeiträge zum Thema "Stimmung im Stadion".

Vorstand Karl-Heinz Rummenigge sprang Hoeneß zur Seite und nannte die Kritik der Fans "unverschämt", ehe Hoeneß noch einmal der Kragen platzte und gleich die ganze Republik für die negative Stimmung verantwortlich machte: "Wir sollen die Champions League gewinnen, aber kosten darf es nichts. Das ist das Problem in diesem Land."

Rummenigge vertraut Hitzfeld

Rummenigge hat indes Ottmar Hitzfeld nach einer internen Aussprache das Vertrauen ausgesprochen, aber seine jüngste Kritik am Fußballtrainer nicht zurückgenommen. "Ich reiche ihm von hier oben symbolisch die Hand, nicht, weil ich einen Streit beenden möchte, sondern weil ich als Partner und Freund kein Interesse daran habe, dass Dinge in der Öffentlichkeit diskutiert werden", sagte Rummenigge am Montagabend in München bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern.

Es gehe allein um den Erfolg des FC Bayern, betonte Rummenigge, der sich in dieser Hinsicht optimistisch gab: "Wir werden und wir wollen in diesem Jahr Titel einfahren." Mit demonstrativem, langanhaltendem Beifall hatten zu Beginn der Versammlung die Vereinsmitglieder Hitzfeld eindrucksvoll den Rücken gestärkt und zugleich ihr Missfallen an der jüngsten Kritik von Rummenigge an den Personalentscheidungen des Trainer zum Ausdruck gebracht.

225,8 Millionen Euro Umsatz

Wirtschaftlich war die sportlich enttäuschende vergangene Saison, in der Deutschlands Rekordmeister als Vierter die Qualifikation für die lukrative Champions League verpasst hatte, ein Erfolg. Der Umsatz der FC Bayern AG wurde im Geschäftsjahr 2006/07 um 10,3 Prozent auf die Rekordmarke von 225,8 Millionen Euro gesteigert. Als Gewinn nach Steuern wurden 18,9 Millionen Euro ausgewiesen.

Die größten Einnahmeposten im zurückliegenden Geschäftsjahr waren der Spielbetrieb (83,6 Mio) sowie Sponsoren und Vermarktung (62,8). Mit Abstand höchster Ausgabeposten waren die Personalaufwendungen mit 106,1 Millionen Euro.

Wahlen standen am Montagabend nicht auf der Tagesordnung. Der seit 1994 amtierende Präsident Franz Beckenbauer war vor einem Jahr bis 2009 wiedergewählt worden. Dann soll er von Hoeneß, seit über 25 Jahren Manager des deutschen Rekordmeisters, an der Spitze des Gesamtvereins abgelöst werden.(APA/dpa)