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Rom - An die MärtyrerInnen des 20. Jahrhunderts hat Kardinal Christoph Schönborn am Freitag vor 2.000 Jugendlichen in seiner römischen Titelkirche Gesu Divino Lavoratore erinnert. Das anlässlich des Jubiläumsjahres 2000 erstellte "Martyrologium des 20. Jahrhunderts" umfasse bereits 16.500 Namen, berichtete Schönborn. Er bezog sich auf ein Gespräch, das er dieser Tage mit dem römischen Redaktions-Verantwortlichen geführt hatte. Schönborn erwähnte eine Reihe von ÖsterreicherInnen unter den MärtyrerInnen, u.a. Schwester Restituta Kafka, Pater Anton Gapp und Franz Jägerstätter. Schwester Restituta wurde 1943 von den NationalsozialistInnen hingerichtet. Selig gesprochen Schwester Restituta wurde am 24. Juni 1998 von Papst Johannes Paul II. beim Gottesdienst auf dem Wiener Heldenplatz selig gesprochen hat. Sie wurde als Symbolfigur des geistigen Widerstands gegen die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus zur Ehre der Altäre erhoben. Helena Kafka (so ihr bürgerliche Name) wurde 1894 in Brünn geboren und kam als zweijähriges Kind mit den Eltern nach Wien. 1915 trat sie in die Ordensgemeinschaft der Hartmannschwestern ein und erhielt den Ordensnamen Restituta. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester war sie nach mehreren Zwischenstationen durch viele Jahre im Krankenhaus Mödling vor allem im Operationssaal tätig und erhielt wegen ihres forschen und unkonventionellen Auftretens den Spitznamen "Schwester Resoluta". Schwester Restituta nahm wiederholt sehr deutlich zur NS-Diktatur unter Adolf Hitler kritisch Stellung; 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet. Am 29. Oktober jenes Jahres wurde sie nach einem spektakulären Scheinprozess zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung im Wiener Landesgericht erfolgte am 30. März 1943. (APA/dy)