Österreich (die Zeitung, nicht das Land) berichtet, dass die "City-Bezirksvorsteherin" Frau Stenzel am Montag in Wien den Prototypen des neuen Designer-Punschstandes eröffnet habe, an denen sich künftig trinkfreudige und spendenwillige Wiener, natürlich nur um des guten Zweckes willen, in den Vorweihweihnachtswochen die Kante geben können. Und weil es ein aufgelegter Schmäh ist, hat Österreich (die Zeitung, nicht das Land) diesen Typus von Standl, flott stabreimend, kurzerhand "Stenzel-Standl" getauft.

Gut gemacht! Das Konstruktionsprinzip, Dinge nach ihren Erfindern oder Förderern zu benennen, indem man sie mit einem schlichten Bindestrich zu einem Ganzen vereint, ist seit langem bekannt und hat sich schon bei der Riester-Rente, der Rürup-Rente oder dem Ederer-Tausender bewährt. Und wenn sich die p .t. Leser freundlicherweise dazu bereit erklären sollten, in den Tiefen ihrer Sprachgedächtnisse zu kramen, dann bin ich mir fast sicher, dass auch sie noch auf die eine oder andere Errungenschaft stoßen werden, die nach diesem sprachlichen Muster komponiert ist. (Christoph Winder, derStandard.at/13.11.2007)