Wien - Am 29. November beginnt die diesjährige Kollektivvertrags-Verhandlungsrunde für die rund 70.000 Angestellten in der heimischen Kreditwirtschaft. Am Mittwoch treffen dazu die Arbeitnehmer in der Gewerkschaft zusammen, um ihre Gehaltsforderungen zu formulieren. In der Gewerkschaft richtet man sich auf schwierige Verhandlungen ein. Als Messlatte gilt den Betriebsräten wie immer der aktuelle Metaller-Abschluss, der bei den Mindestlöhnen 3,6 Prozent mehr brachte - im Paket mit gewinnabhängigen Einmalzahlungen aber ein Plus von rund 4 Prozent beschert hatte.

In jedem Fall dürfte die Gehaltserhöhung die Banken in Österreich in der aktuellen Runde einen dreistelligen Millionenbetrag kosten, voriges Jahr war er knapp noch zweistellig gewesen.

Kräftige Gewinnzuwächse

Die Bank-Arbeitgeber argumentieren, dass die großen Gewinnzuwächse der Kreditinstitute auch in jüngster Zeit vor allem aus Osteuropa kamen.

In zwei Großbanken, Bank Austria und Bawag, läuft zudem zur Zeit ein Personalabbau im Inlandsgeschäft, was sich in der aktuellen Runde ebenfalls nicht ausblenden lasse, wie es im Vorfeld der Verhandlungen heißt.

GPA-Verhandler und Erste Bank-Betriebsrat Günter Benischek hält den Metaller-Abschluss für eine "gute Orientierung", nennt vor der Arbeitnehmer-Verständigung und der ersten Fühlungnahme mit den Arbeitgebern aber noch keine prozentuale Forderung. Dass beim KV-Abschluss mindestens ein Dreier voranstehen müsse, könne er aber schon heute sagen. Die Mitarbeiter müssten am wirtschaftlichen Wachstum teilhaben können.

Bei der vergangenen KV-Runde für die Bankmitarbeiter hatte es - wirksam per 1. Februar 2007 - um 2,55 Prozent mehr Gehalt gegeben. (APA)