Den acht Soldaten, die am 4. November freikamen und eine Woche später inhaftiert wurden, wird wegen "Dienstvergehen" und "Befehlsverweigerung" der Prozess gemacht. Sie sollen ihre Stellungen "auf Aufforderung von Terroristen" aufgegeben und sich zu "Terroristenlagern im Norden des Irak" begeben haben.
Türkei
Prozess gegen entführte Soldaten unter Ausschluß der Öffentlichkeit
Von der PKK Freigelassene müssen sich wegen Dienstvergehen und Befehlsverweigerung verantworten
Ankara - Der Prozess gegen acht türkische Soldaten, die
von der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) entführt und nach zwei Wochen
wieder freigelassen worden waren, soll unter Ausschluss der
Öffentlichkeit stattfinden. Das Militärgericht im osttürkischen Van
verschickte in der Nacht auf Dienstag ein entsprechendes Schreiben.
"Im Interesse der nationalen Sicherheit" sei es erforderlich, die
Öffentlichkeit von dem Prozess auszuschließen, bei dem Informationen
zur Sprache kämen, welche "die staatliche Einheit" und "die
Abspaltung eines Landesteiles" beträfen, hieß es darin.
Die Soldaten waren am 21. Oktober nach einem Feuergefecht von der
PKK gefangen genommen worden, bei dem zwölf türkische Soldaten
getötet und 17 verletzt wurden. In der Türkei wurde daraufhin der Ruf
nach einer Militärintervention im Norden des Irak lauter, wo die PKK
Stellungen unterhält. Rund 100.000 türkische Soldaten stehen in der
Grenzregion. Das Parlament in Ankara hat für die Dauer eines Jahres
grünes Licht für einen Marschbefehl gegen PKK-Stellungen jenseits der
Grenze gegeben. (APA)