Ankara - Israelis und Palästinenser wollen mit türkischer Hilfe im Westjordanland ein gemeinsames Industriegebiet bauen. Ein entsprechendes Abkommen unterzeichnete der türkische Staatspräsident Abdullah Gül am Dienstag in Ankara mit seinem israelischen Amtskollegen Shimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Das Industriegebiet soll bei Ramallah entstehen und Platz für 200 Firmen sowie 5.000 Arbeitsplätze bieten.

Gül sagte, das Abkommen sei ein konkreter Schritt für den Frieden. Peres betonte, die Übereinkunft sei wichtig für eine Friedenslösung und unterstütze die geplante Nahostkonferenz in Annapolis (US-Bundesstaat Maryland). Das Projekt habe in Israel große Unterstützung. Abbas erklärte, es sei sehr wichtig, dass Politik und Wirtschaft zusammen entwickelt würden.

Das Industriegebiet soll nach dem Muster der früheren Wirtschaftszone Eres am gleichnamigen Übergang von Israel in den Gazastreifen entstehen. Diese war nach dem Abzug der israelischen Armee aufgegeben und dann von Palästinensern geplündert worden.

Das nun geplante Industriegebiet soll in Tarkumia bei Ramallah auf palästinensischem Boden entstehen. Den Platz haben die Palästinenser ausgewählt. Israel stellt einen Zugang zu Energie und technischer Infrastruktur sicher und muss zudem garantieren, dass der Import und Export der Produkte nicht behindert wird. Es gibt bereits Pläne für ein zweites Industriegebiet bei Jenin im nördlichen Westjordanland. (APA/dpa)