Mit dem Beschluss des Forschungsförderungsgesetzes am 25. Oktober 1967 wurde der Wissenschaftsfonds FWF gegründet, der zur zentralen Einrichtung zur Förderung der Grundlagenforschung wurde. Es sei eine "Spätgeburt" gewesen, die viel früher auf die Welt kommen hätte können, erinnerte der ehemalige FWF-Präsident (1974-1982) und Ex-Wissenschaftsminister Hans Tuppy an die 20-jährigen Bemühungen nach dem Zweiten Weltkrieg zur Einrichtung einer Forschungsförderungeinrichtung. Doch der Fonds sei mit einem guten Gesetz auf die Welt gekommen, das im Grunde bis heute gehalten hat.
Umkämpfte Autonomie
Die entscheidende Regelung darin ist die Autonomie des Fonds, der Förderungen ausschließlich nach Qualitätskriterien vergeben kann. Diese Unabhängigkeit war von Anfang an in der Politik nicht unumstritten, "die Autonomie muss ständig umkämpft werden", betonte der FWF-Präsident von 1982 bis 1991, Kurt Komarek, der den FWF ("ein Betrieb von Wissenschaftern für Wissenschafter") "politisch unabhängiger" sieht als die Schwesterorganisationen in Deutschland und der Schweiz, "und das will was heißen".
Wie sehr diese Autonomie verteidigt werden musste, machten die beiden ehemaligen FWF-Präsidenten Arnold Schmidt (1994-2003) und Georg Wick (2003-2005) deutlich. Schmidt, mittlerweile Aufsichtsratschef des Fonds, erinnerte sich an die "schwärzesten Tage" seiner Amtszeit, als es um die Neuordnung der Forschungsförderungslandschaft ging und Aussagen wie "Der Fonds möge sich doch autonom um Geld kümmern, wenn er schon solchen Wert auf Autonomie lege" seitens der Politik fielen. Und Wick musste "vielen Interventionen" und "riesigem Druck" auf Zusammenlegung mit der Forschungsförderungsgesellschaft FFG standhalten.
International eingebunden
Doch durch seine Standhaftigkeit konnte der FWF "die Art, wie Forschung in Österreich betrieben wird, wesentlich mitprägen und internationale Standards wie Peer-Review-Verfahren, Anträge in englischer Sprache oder Ethik-Standards etablieren", sagte Christof Aichner, der an der Uni Innsbruck eine Diplomarbeit über die Geschichte des FWF geschrieben hat. Für Schmidt hat der Fonds in den vergangenen 40 Jahren geschafft, "die österreichische in die internationale scientific community einzubinden". Und er habe erreicht, dass "Forschungsgelder kompetitiv vergeben werden", wobei der Anteil der so vergebenen Mittel "noch immer sehr klein ist".