Wien - Großbritannien, die Niederlande und Deutschland waren erst der Anfang, das große Cashen geht weiter in Europa. Praktisch verschenkt haben ihre Funklizenzen nur Finnland und Spanien, die anderen Länder wollen Geld sehen. Vor Österreich, das voraussichtlich im November nach deutschem Muster versteigert, kommt noch eine Reihe interessanter Märkte unter den Hammer:

Frankreich wird sein Verfahren trotz des deutschen Milliardenpokers bei der Zuteilung der UMTS-Lizenzen nicht ändern. Die Lizenzen für den neuen Mobilfunk sollen in einem Tenderverfahren vergeben werden. Die vier Lizenzen sollen für insgesamt 130 Mrd. Francs (19,8 Mrd. EURO/273 Mrd. S) vergeben werden. Die Zugangsbedingungen werden in den nächsten Tagen bekannt gegeben.

In Italien läuft am Donnerstag die Bewerbungsfrist für das gemischte Vergabeverfahren ab. Regierungschef Giuliano Amato hofft auf Versteigerungserlöse von mindestens 25.000 Mrd. Lire (178,6 Mrd. S/12,9 Mrd. EURO). Mit 57 Millionen Menschen ist Italien der viertgrößte Telekom-Markt Europas, die Handyverbreitung betrug Ende 1999 rund 60 Prozent. Wie in Deutschland und Großbritannien werden die Lizenzen meistbietend versteigert.

Mit einem Erlös von drei bis sechs Milliarden Schweizer Franken (26,4 bis 52,8 Mrd. S) rechnet die Schweizerische Regulierungsbehörde Bacom. Bis Ende Mai hatten sich zehn Unternehmen um eine UMTS-Konzession beworben. Bis Ende August soll entschieden werden, wer von ihnen an der im November 2000 geplanten Versteigerung von vier Lizenzen teilnehmen darf. Das Auktionsdesign steht noch nicht fest. (ung/red, DER STANDARD, Print Ausgabe, 19.8.2000)