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EPA/OLIVIER HOSLET
Die Pläne der EU-Kommission für eine Vereinheitlichung des europäischen Telekomrechts werden vom österreichischen Telekom-Regulator Georg Serentschy begrüßt. Dies sei ohnehin überfällig. Kritisiert wird allerdings die geplante Bildung einer EU-Regulierungsbehörde in Brüssel. Hier plädiert Serentschy im Gespräch mit der APA für die bisherige "bewährte Arbeitsteilung". Demnach sollte auch künftig der Rechtsrahmen aus Brüssel kommen, die Umsetzung aber durch die nationalen Regulierungsbehörden erfolgen.

Aufblähen

Alles andere wäre ein Aufblähen des bürokratischen Apparates. So würde die geplante Brüssler Behörde zwar nur ein wenig mehr Mitarbeiter als Serentschy haben, dafür wäre das Budget bei der EU aber um 120 Prozent höher. Nach Meinung von Serentschy reiche es, in Brüssel ein kleines Koordinationsbüro einzurichten.

Zu der von der EU-Telekom-Kommissarin Viviane Reding angedachten Trennung zwischen Telekom-Infrastruktur und Service zeigte sich Serentschy zurückhaltend. "Die funktionale Trennung wäre nur das ultimative Mittel", so Österreichs oberster Regulator am Dienstag. Vielmehr gehe es darum, zuerst eine Marktanalyse durchzuführen und dann weitere Schritte zu beschließen.

Nicht alle gleich behandeln

Marktführer Telekom Austria meinte heute, es sei wichtig, dass bei einem einheitlichen Regulierungsrahmen nicht alles über einen Kamm geschoren werde. So könne man die Telekom Austria nicht mit der Deutschen Telekom oder der British Telecom vergleichen. Die angedachte Trennung Infrastruktur-Service wollte das börsenotierte Unternehmen nicht kommentieren.

Wenig zielführend

UMTS-Anbieter "3" (Hutchison) spricht sich jedenfalls gegen eine funktionale Trennung aus. "Die Gründung von zwei Einheiten unter einem Dach ist wenig zielführend, weil das gemeinsame Management automatisch danach trachten wird, seinen Gewinn im monopolistischen Infrastrukturbereich zu erwirtschaften", hieß es. Eine gemeinsame europäische Regulierungsbehörde wird hingegen begrüßt.

Nicht notwendig

Für One besteht keine Notwendigkeit für Änderungen in Österreich. Das Land sei ohnehin eines der wettbewerbsintensivsten Mobilfunkmärkte weltweit. (APA)