Foto: STANDARD
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Wien - "Schon als Kind war ich gerne im Ruß", sagt Andreas Mayer, Hafnermeister und Inhaber der Firma Mayerofen. Im Schauraum im zweiten Bezirk lodert ein Holzfeuer im Kamin, davor liegt Hund Lilly auf einem alten Teppich, daneben ein renovierungsbedürftiger Otto-Wagner-Kachelofen, entstanden um 1900. Zerquetschte Ölfässer vom Hafen Lobau, aus denen Mayer Sitzmöbel und Grillöfen bastelt, stehen herum, eine zum Holzofen umfunktionierte Waschmaschine aus den 50er-Jahren, an der Wand ein "Hängekugelofen" aus einem alten Kupferkessel.

Vor acht Jahren hat sich Mayer selbstständig gemacht und kämpft seither gegen die harte Konkurrenz und ums wirtschaftliche Durchkommen. Mit Partner Andreas Kasper, der sich lachend als "sales director" bezeichnet, "weil ich immer schon Direktor sein wollte", baut und vertreibt Mayer ausgefallene Kachelöfen, Kochherde und Sitzhocker. Als er anfing, meinten alle, "das wäre was für Amsterdam, Berlin oder New York", sagt Mayer, aber nicht für Wien.

Nun geht Mayer aber erstmals mit einem Produkt in Serie und will damit hinter der Ofenbank hervorkommen. Das Pyrarium, eine "Feuersäule" aus Stahl mit Keramikglas, um 6000 Euro zu haben, soll den Umsatz anheizen. Der betrug 2006 rund 129.000 Euro, heuer hofft Mayer auf einen kalten Winter und eine Steigerung auf 200.000 Euro.

Der größte Auslandsauftrag bisher kam aus Marokko: "Fünf Kachelöfen haben wir dorthin verkauft." Die "Ofen-Andis", wie sie in der Branche heißen, bauen jährlich 30 bis 40 Öfen. (Barbara Forstner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14.11.2007)