Die Grazer entpuppten sich dabei - meist ohne Grund - als richtige Kontrollfreaks, die gerne ein Auge mehr auf ihre Liebsten haben und öfter mal Kontrollanrufe tätigen als andere. In Graz sorgt die Studie nun für Verwunderung, und Frauen wie Männer suchen nach "charmanten" Erklärungen für das Ergebnis, das allerdings nicht gerade in einem psychologischen Fachblatt veröffentlicht wurde.
"Endlich" Platz eins
"Vielleicht waren unsere Männer nur die ehrlichsten beim Antworten", meint etwa eine Sekretärin. "Nein, das kommt daher, dass hier die schönsten Frauen leben", meint hingegen ein Künstler, der sich selbst gerne als Feminist bezeichnet. Ein anderer freut sich: "Endlich sind wir einmal wo auf Platz eins!"
Freilich könnte man Gründe auch in der Geografie der Stadt - Beckenlage - suchen. Das würde erklären, warum die Stuttgarter - hier spricht man vom Kessel - bei den Deutschen am leichtesten in Rage geraten. Eine eingekesselte Situation fördert vielleicht nicht nur den Feinstaub, sondern vernebelt den Blick auf die Realität.
Kontrolle ist besser
Doch auch das Wahlverhalten der Grazer ist ein europaweit Auffälliges: Rund 21 Prozent wählten hier 2003 die Kommunisten. Sollten Grazer das Lenin angedichtete Wort "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" zu ernst nehmen?