Washington/Bagdad - Das FBI ist nach Informationen der "New York Times" zu dem Ergebnis gelangt, dass die tödlichen Schüsse von Blackwater-Wachleuten in Bagdad in mindestens 14 der 17 Todesfälle nicht gerechtfertigt waren. Die Zeitung berichtete am Dienstagabend in ihrer Online-Ausgabe, dass das Justizministerium dieses Ergebnis bereits prüfe, auch wenn die FBI-Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien.

Es seien keine Hinweise für die Darstellung der Blackwater-Angestellten gefunden worden, dass sie von Irakern beschossen worden seien, berichtete die "New York Times". Lediglich in drei Fällen könnte es einen berechtigten Gebrauch der Schusswaffe als Reaktion auf eine unmittelbare Bedrohung gegeben haben. Bis zu fünf Wachleute waren demnach an der der Schießerei am 16. September beteiligt.

Starke Explosion

Eine starke Explosion hat am Mittwochmorgen die von der US-Armee hermetisch abgeriegelte "Grüne Zone" im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad erschüttert. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, stieg nach der Detonation eine dicke Rauchwolke zwischen der Zone und dem Sitz des irakischen Außenministeriums auf. Angaben zu möglichen Opfern lagen zunächst nicht vor. Zum Zeitpunkt der Explosion hielten sich Hunderte Iraker am Eingang der Grünen Zone auf, in der sich die US- und die britische Botschaft sowie das irakische Parlament und die Regierung befinden. Zwei US-Militärfahrzeuge und ein Privatfahrzeug wurden schwer beschädigt.

Die Explosion war mit Abstand die schwerste seit Wochen. Nach einer massiven Verstärkung der Armeepräsenz in Bagdad waren die Anschläge in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. Nach Angaben aus irakischen Sicherheitskreisen wurden bei der Explosion zwei Zivilisten getötet und drei weitere verletzt. Es habe sich um einen gegen die US-Truppen gerichteten Anschlag gehandelt.

In der sogenannten Grünen Zone befinden sich die irakischen Zentralbehörden und die US-Botschaft sowie die britische Botschaft. Nach einer deutlichen US-Truppenverstärkung in Bagdad hat die Gewalt in den vergangenen Monaten dort merklich nachgelassen.

Im Norden des Landes sind unterdessen bei Anschlägen drei US-Soldaten getötet worden. Nach Angaben des US-Militärs kamen bei einem Bombenattentat in der Unruheprovinz Diala zwei Soldaten ums Leben. Vier weitere seien verletzt worden, als eine am Straßenrand deponierte Bombe explodierte. Ein US-Soldat sei nahe Mossul erschossen worden. (APA/AFP)