München - Die Hypothekenkrise in den USA hat auch in der Bilanz der Münchner Großbank HVB ihren Eindruck hinterlassen.

HVB-Vorstandschef Wolfgang Sprißler zur heutigen Quartalsdatenpräsentation in einer Aussendung: "In den ersten neun Monaten 2007 haben wir an die positive Entwicklung des vergangenen Jahres angeknüpft, obwohl die Finanzkrise auch bei uns ihre Spuren hinterlassen hat." Die insgesamt erfreuliche operative Entwicklung habe aber die hohen Erwartungen voll erfüllt. "Mit Blick auf unsere Jahresziele liegen wir weiterhin auf Kurs. Das Geschäftsmodell der HypoVereinsbank hat sich während der Finanzkrise bisher als robust erwiesen."

Das Handelsergebnis brach im dritten Quartal freilich um 80 Prozent auf 38 Mio. Euro ein, wie die HVB Mittwoch früh mitteilte. Vor allem Kostensenkungen konnten den Rückgang aber abfedern: Das operative Ergebnis stieg von Juli bis September um 13 Prozent. Unter dem Strich blieben auch satte Veräußerungserlöse nach Beteiligungsverkäufen, die das Finanzanlageergebnis verbesserten.

Die Hypothekenkrise beschert der internationalen Bankenbranche derzeit massenhaft faule Kredite und vielfach Verluste im Handel. Vor allem die US-Großbanken Citigroup und Merrill Lynch sorgten zuletzt mit milliardenschweren Abschreibungen für Schlagzeilen. In Deutschland standen mit der SachsenLB und der IKB bereits zwei Institute vor dem Aus und konnten nur mit staatlicher Hilfe sowie durch Zuschüsse anderer Banken gerettet werden.

Im 3. Quartal stieg das operative Ergebnis der HVB um 13,3 Prozent auf 501 Mio. Euro, insbesondere durch kräftig gesunkene Verwaltungsaufwendungen. Die operativen Erträge (1,340 Mrd. Euro) blieben trotz des durch die Finanzkrise belasteten Handelsergebnisses von 38 Mio. Euro (3. Quartal 2006: 191 Mio. Euro) nur knapp unter dem Niveau des Vorjahresquartals (-1,5 Prozent). Bereinigt um Sondereffekte sei das Ergebnis vor Steuern im 3. Quartal trotz Finanzkrise um rund 91 Prozent gestiegen und damit deutlich besser als im Vorjahresquartal.

Auch die HVB hat innerhalb des UniCredit-Konzerns kräftig umstrukturiert. Auch hier wurde pro-forma vergleichbar gemacht. Der HVB-Nettogewinn in der neuen Struktur des Konzerns habe sich in den ersten neun Monaten um 11 Prozent auf 1,44 Mrd. Euro erhöht, teilte die Tochter des italienischen Finanzkonzerns UniCredit und Schwesterbank der Bank Austria am Mittwoch mit. Das Vorsteuerergebnis war nach neun Monaten um 40 Prozent höher. (APA/Reuters/dpa)