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Imran Khan beiteiligte sich an der Universität von Punjab in Lahore an den Protesten der Studenten.

Foto: Reuters
Lahore - Nach seiner aufsehenerregenden Festnahme am Mittwoch ist der pakistanische Oppositionspolitiker Imran Khan offiziell beschuldigt und ins Gefängnis gebracht worden. Der Ex-Cricketstar sei in Lahore im Rahmen der Anti-Terror-Gesetzgebung unter anderem des Aufrufs zu einem bewaffneten Aufstand, zivilen Ungehorsam und zum Hass beschuldigt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Dafür droht dem Regierungskritiker eine Haftstrafe von sieben Jahren bis hin zu lebenslänglich. Khan sei in der Nacht zu Donnerstag in das Gefängnis Kot Lakhpat, die größte Strafanstalt der Stadt, gebracht worden, sagte Lahores Polizeichef Malik Mohammad Iqbal.

"Tod durch den Strick" für Musharraf

Khan war am Mittwoch nach einem Überraschungsauftritt bei Studentenprotesten in Lahore festgenommen worden. Es war Khans erster öffentlicher Auftritt, nachdem er kurz nach der Verhängung des Ausnahmezustands durch Präsident Pervez Musharraf am 3. November aus dem Hausarrest geflohen und dann untergetaucht war. Der Oppositionspolitiker hatte nach Musharrafs Anordnung gefordert, der Militärmachthaber müsse wegen Verrats gehängt werden.

Studenten protestierten gegen Festnahme Khans

Gegen die Festnahme des beliebten pakistanischen Oppositionspolitikers und ehemaligen Cricket-Stars Imran Khan in Lahore haben am Donnerstag mehr als 3000 Studenten protestiert. Auf dem Gelände der Punjab-Universität schwenkten sie Fahnen und skandierten "Wir lieben Dich, Imran Khan!". Außerdem riefen sie Parolen gegen die islamistische Studentenbewegung Islami-Jamiat-Tuliba (IJT), deren Mitglieder den Chef der Partei Tehrik-i-Insaf (Gerechtigkeitsbewegung) und erbitterten Gegner von Militärmachthaber Pervez Musharraf am Mittwoch bei einer Studentendemonstration ergriffen und den Sicherheitsbehörden übergeben hatten.

"Wir protestieren gegen die Willkür der IJT und der Polizei. Wir haben uns versammelt, um unsere Solidarität mit Imran Khan auszudrücken, er ist unser Nationalheld", sagte einer der Demonstranten. Dutzende Polizisten waren auf dem Universitätsgelände aufmarschiert, griffen aber nicht ein. (APA/AP)