Charlie Haden heute im Konzerthaus.

Foto: Thomas Dorn
Am 6. August hat Charlie Haden seinen 70. Geburtstag gefeiert; man glaubt es nicht angesichts seines jugendhaften Hauptes auf unserem Foto aus dem Jahr 2001. Bekannt wurde der Bassist im berühmten Quartett Ornette Colemans Ende der 50er-Jahre, in dem er den Bass in erfindungsreichen Linien als kontrapunktischen Dialogpartner der Solisten emanzipierte. Als einer der wenigen Meister seines Instruments trat Haden auch als Bandleader hervor: Etwa mit dem 1969 gegründeten "Liberation Music Orchestra", das seither alle paar Jahre dezidiert politische Statements setzt (zuletzt das auf die Kriege George W. Bushs gemünzte "Not In Our Name", 2005). Oder im Duo mit Partnern wie Gonzalo Rubalcaba und Pat Metheny. Oder eben im 1987 gegründeten, mit Ernie Watts (Saxofon), Alan Broadbent (Klavier) und Larance Marable (Schlagzeug) besetzten Quartet West: Selbiges ist dank des hörerfreundlichen, an die Musiken des Film noir erinnernden Konzepts zu Hadens erfolgreichstem Unternehmen mutiert. (felb, DER STANDARD - Printausgabe, 14. November 2007)