Tragende Säule ist weiterhin der Export, auch die Investitionen in Maschinen und Elektrogeräte wurden kräftig ausgeweitet. Der private Konsum zeigt dagegen keine Anzeichen einer Belebung. Fahrzeug- und Bauinvestitionen entwickelten sich ebenfalls nicht sehr dynamisch. Für das vierte Quartal deutet die Eintrübung der Stimmungsindikatoren auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hin, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Mittwoch in einer Aussendung mit. Vor diesem Hintergrund und angesichts der zunehmenden Risiken sei es fraglich, ob die ambitionierten Investitionspläne der Sachgütererzeugung heuer voll realisiert werden.
Privater Konsum bleibt Schwachpunkt
Der private Konsum bleibt der Schwachpunkt der Konjunktur. Während sich der Absatz einiger wichtiger dauerhafter Konsumgüter (z.B. Möbel) günstig entwickelte, lief der Pkw-Verkauf sehr schleppend: In den ersten drei Quartalen wurden um 4,3 Prozent weniger Fahrzeuge neu zugelassen als im Vorjahr. Die hohen Treibstoffpreise dürften hier mit ein Grund gewesen sein. Der Anteil der dieselbetriebenen Pkw sinkt deutlich, weil Dieselkraftstoff nur noch wenig billiger ist als Benzin.
Die Verbraucherstimmung ist wenig optimistisch, allerdings unterschiedlich nach Einkommensgruppen: Während die Haushalte in den oberen zwei Einkommensquartilen die Entwicklung ihrer Finanzlage in den nächsten zwölf Monaten durchwegs optimistisch einschätzen, rechnen die Haushalte in den unteren zwei Quartilen mit einem Rückgang des Einkommens. Darin schlägt sich die schwache Realeinkommensentwicklung der letzten Jahre nieder, aber auch die Tatsache, dass der Eingangssteuersatz seit der letzten Steuerreform mit 38 1/3 Prozent außerordentlich hoch ist, schreibt das Wifo.
Positive Impulse erhofft
2008 werden von den höheren Lohnabschlüssen nach Wifo-Einschätzung positive Impulse auf den privaten Konsum ausgehen. Wie hoch dieser Effekt ist, hänge vor allem von der Inflationsentwicklung ab. Hier haben demnach die Risiken zugenommen - Stichwort Öl- und Nahrungsmittelpreise.
Auf dem Arbeitsmarkt hielt die günstige Entwicklung im Oktober laut Wirtschaftsforscher an. Die Zahl der offenen Stellen als Vorlaufindikator steigt jedoch von Monat zu Monat weniger, im Oktober war sie nur wenig höher als im Vorjahr. Das könnte auf eine Abschwächung der Konjunktur hindeuten.