Cartoon über die Einführung des "Babyschecks" zeigte Prinz Felipe mit seiner Gemahlin Letizia beim Sex: 3000 Euro wegen "Beleidigung des Königshauses"
Redaktion
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Eine Zeichnung, auf der Spaniens
Thronanwärter Felipe beim Sex mit Prinzessin Letizia zu sehen
ist, kommt zwei Karikaturisten teuer zu stehen. Ein Gericht in
Madrid verurteilte Guillermo Torres und Manel Fontdevila wegen
Beleidigung des Königshauses zu Geldstrafen von jeweils
3000 Euro. Im Falle der Uneinbringlichkeit drohen den Humoristen 300 Tage Hausarrest.
Die im Juli auf der Titelseite des Satiremagazins "El Jueves", erschienene Zeichnung verletze nicht nur die persönliche Ehre des Thronfolgers, sondern "entwürdige die Nation" argumentierte Staatsanwalt Miguel Ángel Carballo.
Das Thema der Karikatur war die Einführung eines mit 2.500 Euro dotierten "Babyschecks". Felipe sagt auf der Zeichnung zu Letizia "Ist
dir das klar? Wenn du schwanger wirst ... So nah war ich dem Arbeiten
in meinem ganzen Leben noch nicht!"
Beschlagnahme angeordnet
Das Gericht ordnete umgehend die Beschlagnahme der gesamten Auflage und die Vernichtung der Druckplatten an, im Internet verbreitete sich das Bild dennoch rasch. Dass auf dem Titelbild der nächsten Ausgabe von "El Jueves" unter dem Titel "Wir berichtigen!" die Prinzessin als Blume und den Thronfolger als Biene abgebildet waren, vermochte die Ermittler nicht zu besänftigen.
Verteidiger Jordi Plana brachte zwei kleine Tonfiguren in den Gerichtssaal mit, die Premierminister Zapatero und König Juan Carlos auf der Toilette zeigen. Die in Barcelona als "caganers" (Scheißer) bekannten Glücksbringer finden sich in zahlreichen spanischen Weihnachtskrippen, wurden aber vom Gericht nicht als Beweismittel akzeptiert.
Ein spanisches Gesetz aus dem Jahr 1995 sieht für Beleidigung
der königlichen Familie Haftstrafen bis zu zwei Jahren
vor. Die Humoristen kamen also noch glimpflich davon und kündigten umgehend an, auf der nächsten Titelseite des Satiremagazins werde der Monarch persönlich zu sehen sein. Eine Auflagensteigerung ist damit garantiert: die 70.000 Stück der Ausgabe 1573 waren großteils verkauft, als die Polizei die Kioske absuchte, das Heft ist mittlerweile ein begehrtes Sammlerstück. (bed/derStandard.at/14.11.2007)
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