New York - Ira Levin, bekannt als Autor des Horrorklassikers "Rosemaries Baby" und des satirischer Romans "Die Frauen von Stepford", ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Er erlag am Montag in seiner New Yorker Wohnung in Manhattan einem Herzinfarkt, wie seine Verlegerin Phyllis Westberg am Dienstag mitteilte und sein Sohn Nicholas der "New York Times" vom Mittwoch bestätigte.

Levin hat nicht viel geschrieben - nur sieben Romane in 40 Jahren -, dennoch eroberte er weltweit eine begeisterte Fangemeinde. Die Leser liebten besonders sein Gespür für spannende Plots und überraschende Wendungen. "Rosemaries Baby", in dem eine junge schwangere New Yorkerin unter Teufelswahn leidet, war 1967 schon als Roman ein Hit. Die Verfilmung ein Jahr später durch den polnischen Regisseur Roman Polanski mit Mia Farrow in der Hauptrolle machte die verstörende Satansgeschichte endgültig zu einem Klassiker.

Auch die Romane "Die sanften Ungeheuer" (1970) und "Die Frauen von Stepford" (1972) ließen Millionen von Lesern erschaudern. Fast alle seine Bücher wurden in Hollywood verfilmt. Das Theaterstück "Deathtrap" (Todesfalle, 1978) gehörte am Broadway zu den am längsten laufenden Stücken.

Prämierter Mystery Writer

Am 27. August 1929 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren, hatte Levin zunächst Philosophie und Englisch studiert und diente nach seinem Bachelor-Abschluss Anfang der 50er Jahre in der Armee. Erst im Fernsehen beschäftigt, schaffte er 1953 mit seinem Debütroman "A Kiss Before Dying" auf Anhieb den Durchbruch. Das Buch wurde mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis der Mystery Writers of America ausgezeichnet und gleich zwei Mal verfilmt.

"Ira Levins Spannung ist wunderbar verbunden mit alltäglichen Ereignissen; die schmale Linie zwischen Glaube und Zweifel wird hervorragend gezogen", bescheinigte ihm die "New York Times". Levin selbst quälten mit zunehmender Zeit allerdings Zweifel, ob er mit seiner Fantasie nicht dem Satanismus Vorschub geleistet habe. "Ich fühle mich schuldig, weil "Rosemaries Baby" zu Filmen wie "Der Exorzist" und "Das Omen" geführt hat", sagt er einmal. (APA/dpa)