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Bis 2014 ist noch viel zu tun in Sotschi.

Foto: AP/Mikhail Metzel
Wien - Durch die Olympischen Winterspiele 2014, die im russischen Sotschi ausgetragen werden, würden sich für heimische Unternehmen "enorme Chancen" ergeben. Davon geht der Firmenkundenvorstand der Raiffeisen Zentralbank (RZB) Karl Sevelda aus. Analysten der RZB hätten festgestellt, dass es für österreichische Firmen ein breites Betätigungsfeld in Sotschi und in der umliegenden Region Krasnodar geben wird.

Alleine für die Errichtung der für die Abhaltung der Spiele notwendigen Infrastruktur wurden umgerechnet 8,78 Mrd. Euro budgetiert, sagte Sevelda am Mittwoch. Diese Summe werde sicherlich "um ein vielfaches überschritten", ist Sevelda sicher und spricht dabei die privaten Investitionen an.

Bisher fehlt es Sotschi "noch an vielem", was die Olympiastadt für die Austragung benötigt. Dazu zählt auch ein leistungsfähiges Telekommunikationsnetz, dass für geschätzte 400 Mio. Euro ausgebaut werden muss. Des Weiteren fehlt es auch an entsprechender Energie- und Wasserversorgung.

Österreichisches Know-how

Österreichische Unternehmen könnten dabei ihr Know-how in vielen Bereichen einbringen, ist sich Ingeborg Bauer-Kunst, Leiterin der RZB "Task Force Sotschi" sicher. Zum einen betrifft das den Investitionsbereich, also die Infrastrukturprojekte wie beispielsweise Wasseraufbereitung, Abfallwirtschaft, Verkehrsleitsysteme, Straßen- und Tunnelbau oder die öffentliche Beleuchtung. Ebenso könnten sich heimische Firmen auch im weiteren Umfeld der Winterspiele - wie etwa im Baugewerbe, Lebensmittelbereich oder im Automobilsektor - betätigen.

Es sei allerdings "vermessen zu glauben, dass die Österreicher alle Aufträge bekommen," so Bauer-Kunst. Viele Projekte würden an russische Firmen vergeben werden, aber "westliche Expertise" sei erwünscht.

Breites Betätigungsfeld

Von einem breiten Betätigungsfeld, dass für heimische Unternehmen entsteht, berichtete auch Natalia Gribkova, Raiffeisen-Direktorin der Region Krasnodar. In Sotschi würde an jeder Ecke gegraben und gebaut. Auch müssen erst die olympischen Sportstätten mit der entsprechenden Infrastruktur errichtet werden. Aus diesem Grund wurde die staatliche Genossenschaft "Olympstroy" gegründet, die für den Bau der olympischen Anlagen und des olympischen Dorfes verantwortlich ist. Nach Ansicht von Gribkova ist die Gründung von "Olympstroy" auch eine gute Chance, die Korruption rund um die Winterspiele zu reduzieren.

Am Rande der Pressekonferenz sagte Sevelda, dass sich die Investitionen aus Österreich nach Russland im Vorjahr auf 2,25 Mrd. Euro beliefen. Seit 1999 hätten sich die Exporte verfünffacht und Russland bereits auf Platz elf der österreichischen Exportdestinationen liegt.

Die RZB selbst ist bereits seit 1990 in Russland vertreten und seit 2006 in der Region Krasnodar aktiv. In dieser Region sind rund 160 Personen beschäftigt, davon 30 in Sotschi. Im Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 ist Raiffeisen nach eigenen Angaben die einzige westliche Bank. Insgesamt beschäftigt Raiffeisen International in Russland rund 8.300 Personen und ist nach dem Erwerb der Impexbank zur siebtgrößten Bank des Landes aufgestiegen. (APA)