Musharraf will bis Monatsende als Armeechef zurücktreten
Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf hat am Mittwoch seinen Rücktritt als Armeechef bis Ende des Monats in Aussicht gestellt. Er wolle seine nächste Amtszeit als Staatschef als Zivilperson antreten, sagte Musharraf der Nachrichtenagentur AP. Forderungen des Westens, den Ausnahmezustand aufzuheben, wies er zurück.
Musharraf wies gegenüber der AP jegliche Rücktrittsforderungen der Opposition zurück. Es werde "das Land ins Chaos führen, wenn ich mich jetzt nicht weiter als Präsident um die politische Lage kümmere", erklärte er. Sein Rückzug vom Posten als Armeechef hänge von der Entscheidung des Obersten Gerichts ab. Er erwarte aber eine Entscheidung bis Ende des Monats.
Musharraf hatte nach der Verhängung des Ausnahmezustands alle ihm unliebsamen Richter des Obersten Gerichtshofs ihres Amtes enthoben. Ursprünglich sollte er am Donnerstag sein Amt als Armeechef zurückgeben, da sein erstes Mandat als Präsident und die Legislaturperiode des Parlaments offiziell zu Ende gingen. Musharraf machte dies jedoch von der Bestätigung seiner zweiten Amtszeit durch das Gericht abhängig und will bei einem positiven Urteil als ziviler Präsident im Amt bleiben.
Ausnahmezustand bis Jänner
Musharraf kündigte an, den Ausnahmezustand nicht vor den Wahlen Anfang Januar aufzuheben. In einem Interview mit dem britischen Nachrichtensender Sky News äußerte er sich zudem enttäuscht über die Reaktion des Westens auf die Verhängung des Ausnahmezustands vor knapp zwei Wochen. Zudem kritisierte er die Medien: "Wir werden den Kampf gegen den Terror möglicherweise verlieren, weil falsch über uns berichtet wird", sagte er.