IAEO-Iran-Bericht erst verschoben
Der Iran-Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde wird unterdessen nicht wie erwartet am Mittwoch, sondern voraussichtlich erst am Donnerstag Nachmittag an den IAEO-Gouverneursrat ausgesandt. Die Übergabe der neuen Dokumente soll bei dem neuen Bericht berücksichtigt werden.
Teheran hat angegeben, diese Dokumente ungefragt über das nukleare Beschaffungsnetzwerk von Abdul Qadeer Khan erhalten und die darin enthaltenen Informationen nie verwendet zu haben. Allerdings hat Khan das Dokument ebenfalls Libyen zukommen lassen. Im Gegensatz zum Iran gab das nordafrikanische Land 2003 zu, ein Atomwaffenprogramm geplant zu haben. Iran betont, dass sein Atomprogramm ausschließlich der Energiegewinnung dient. Khan gilt als Begründer des pakistanischen Atomwaffenprogramms und hat beide Länder vor allem mit Technologie zur Anreicherung von Uran mittels Gaszentrifugen versorgt.
Brisantes Dokument
Die IAEO hatte zwei Jahre lang versucht, das Papier zu erhalten. Teheran erlaubte den Atominspektoren, das 15-seitige Dokument einzusehen. Es war ihnen jedoch verboten, die technischen Informationen zu kopieren oder Notizen davon zu machen. Das Dokument ist so brisant, dass es von der IAEO im Iran versiegelt wurde.
Der neueste Bericht ElBaradeis über das iranische Atomprogramm wird darüber entscheiden, ob die fünf ständigen Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates und Deutschland neue Sanktionen gegen den Iran verhängen. Die so genannten P5+1 haben dem Iran bis November Zeit gegeben, einen Arbeitsplan mit der IAEO zur Beantwortung ausstehender Fragen zu bearbeiten. Laut dem Plan sollte bis zum IAEO-Gouverneursrat kommende Woche das Kapitel über die Geschichte der iranischen Urananreicherung geklärt sein.