"Bereits bei der Diskussion um die Roaminggebühren wurden vom EU-Parlament mehr Transparenz bei den Tarifen und mehr Rechte für die Kunden gefordert"
"Bereits bei der Diskussion um die Roaminggebühren wurden vom EU-Parlament mehr Transparenz bei den Tarifen und mehr Rechte für die Kunden gefordert. Mit dem aktuellen Reformpaket wollen wir das nun umsetzten", sagt Strohmeier. Die Bürger würden dies vor allem an neuen Angeboten merken, die den Telekommarkt beleben und für mehr Wettbewerb sorgen sollen. Der Wechsel des Telekomanbieters soll zudem künftig von einem Tag auf den anderen möglich sein. "Wir bekommen oft Anfragen von Bürgern, die Probleme bei einem Wechsel haben. Hier gibt es sehr viel Frust, der verhindert werden kann, wenn die Betreiber zu einer schnellen Abwicklung verpflichtet sind", so Strohmeier.
"Der Trend geht hin zur All-IP-Kommunikation, wobei die Übertragung losgelöst von der Technologie ist.
Angedacht sind paneuropäische Dienste, vergleichbar mit der Versorgung mit Satellitenfernsehen. "Der Trend geht hin zur All-IP-Kommunikation, wobei die Übertragung losgelöst von der Technologie ist. Wir wollen ein Umfeld schaffen, in der die Auslieferung von Diensten unabhängig von der jeweiligen technischen Anbindung des Kunden funktioniert", führt Strohmeier auf Nachfrage aus. Ein weiterer Schritt ist, dass Gratis-Rufnummern von allen Mitgliedsländern aus erreicht werden können. Die Notrufnummer 112 soll ebenfalls europaweit und einheitlich funktionieren.
Trennung von Netz und Dienst
Kern von Redings Vorschlägen ist die Trennung von Netz und Dienst im Telekomsektor. Diese funktionale Trennung sei allerdings als ein "zusätzliches Instrument zu sehen, das die nationalen Regulierungsbehörden einsetzen können, wenn bereits umgesetzte Maßnahmen nicht fruchten und fairer Wettbewerb anders nicht herzustellen ist", erklärt Strohmeier. Eine generelle Abkopplung der Netze, wie sie auf dem Energiesektor angedacht ist, sei für den Telekommarkt definitiv nicht geplant. "Wir werden uns hier um die Engpässe kümmern. Es ergibt natürlich keinen Sinn in Großstädten mit drei verschiedenen Anbietern einzugreifen. In den ländlichen Gebieten mit einem einzigen Versorger jedoch schon", sagt Strohmeier.
"Wir wollen weniger, dafür eine effizientere Regulierung schaffen."