Die Forcierung von Auslandsaktivitäten wirkt sich positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmensentwicklung von IT-Dienstleistern aus. Dies bestätigen rund 80 Prozent der im Ausland aktiven IT- und wissensintensiven Firmen. Zu diesem Ergebnis kommt das Partner-Forschungsprojekt INTERDIG im Rahmen einer Kooperation zwischen Berlecon Research , dem RWI Essen und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ( ZEW ) Dabei erweist sich die Sorge, dass Internationalisierungsbemühungen deutscher IT-Dienstleister zu einem umfassenden Beschäftigungsabbau führen, als unbegründet.

"Wenn IT-Dienstleister ihr Auslandsgeschäft konsequent vorantreiben, fördert dies den Wettbewerb"

"Wenn IT-Dienstleister ihr Auslandsgeschäft konsequent vorantreiben, fördert dies den Wettbewerb und zwingt die Unternehmen zudem, ihre eigenen Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten", sagt Irene Bertschek, Leiterin der Forschungsgruppe Informations- und Kommunikationstechnologien am ZEW, im Gespräch mit pressetext. Die Experten stimmen darin überein, dass die Fähigkeit, Kunden international zu unterstützen oder für sie bei Bedarf Dienstleistungen in Nearshore- oder Offshore-Regionen zu erbringen, einen wichtigen Wettbewerbsfaktor darstellt. Vor allem bei der Kundenbetreuung von Großkonzernen oder Unternehmen des gehobenen Mittelstands zahle sich diese Strategie aus.

Umsatzsteigerungen

Die Wirtschaftsforscher vom RWI Essen verdeutlichen aber auch, dass das Auslandssegment von IT-Dienstleistern insgesamt mit signifikanten Umsatzsteigerungen und einer Beschäftigungszunahme im Inland einhergeht. Positive Effekte entstünden somit für den deutschen Heimatmarkt. Mögliche Bedenken, die Internationalisierungsaktivitäten der IT-Dienstleister seien von einem breiten Beschäftigungsabbau begleitet sind folglich - zumindest aus gesamtwirtschaftlicher Sicht - unbegründet, unterstreichen die RWI-Fachleute. Bei allen Vorbehalten über eine Gefährdung des deutschen Wirtschaftsstandorts überwiegen jedoch die Vorteile von künftig zu realisierenden Offshore-Projekten, ist sich Berlecon Research sicher.

"Wer globale Liefer- und Absatzmodelle aufbaut, ist gezwungen, seine Prozesse im Vorfeld in Ordnung zu bringen."

IT-Dienstleister, die das internationale Geschäft zügig vorantreiben, sind zudem produktiver als rein national agierende Unternehmen, weist die Studie nach. "Wer globale Liefer- und Absatzmodelle aufbaut, ist gezwungen, seine Prozesse im Vorfeld in Ordnung zu bringen. Folgerichtig verweisen nahezu alle von uns befragten IT-Dienstleister auf die größere Prozessreife und Qualität als Ergebnis der Internationalisierungsbemühungen", erklärt Andreas Stiehler, Senior Analyst bei Berlecon Research und Koordinator des INTERDIG-Projekts in einer Aussendung des Unternehmens. Die Partner des Projekts werden ihre Forschungsergebnisse erstmalig beim Outsourcing-Anwenderforum des Branchenverbandes BITKOM am 20. und 21. November 2007 präsentieren. (pte)