Wien - Ray Davies war Anfang 2004 in Amerika von einem Räuber auf offener Straße angeschossen worden. Zwei Songs auf "Working Man's Cafe", dem neuen Album des Briten, arbeiten den Vorfall auf. Er sei immer noch wütend auf die Polizei von New Orleans, sagte Davies dem englischen Magazin "Uncut": "Sie haben mich dafür verantwortlich gemacht, dass ich angeschossen wurde."

Es ist das zweite Soloalbum des 63-Jährigen nach "Other People's Lives" (2006). Es klingt gelöster als der Vorgänger und wurzelt im Pop der Sechziger und Siebziger, der Blütezeit der Kinks. Der 1944 in London geborene Raymond Douglas Davis hatte The Kinks 1963 mit seinem Bruder Dave gegründet und gilt als Mitbegründer des Britpop. Eine Reunion der Band, die 1993 das letzte Album veröffentlichte, ist nach einem Schlaganfall von Dave Davies in weite Ferne gerückt, wird aber von Ray Davies im Interview mit dem britischen Musikmagazin "Mojo" nicht ausgeschlossen: "Die Kinks sind immer noch etwas Spezielles."

Vorerst konzentriert sich der Musiker auf seine in Nashville aufgenommene Solo-Platte (erschienen bei Universal). Den Einfluss der Stadt habe er möglichst gering halten wollen, erzählte der 2004 zum Ritter geschlagene Popstar gegenüber "Mojo". Man wollte kein "Ray Davies macht Country" herausbringen: "Wenn ich so etwas tun würde, dann im Norden Londons." (APA)