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London plant stärkere Schutzmaßnahmen gegen mögliche Autobombenanschläge. Eine Überprüfung von rund 1.000 öffentlichen Orten ergab keine gröberen Sicherheits-Probleme.

Foto: APA/EPA/Andy Rain
London (APA/dpa) - Mit der Ankündigung erheblich verschärfter Anti- Terrormaßnahmen hat der britische Premierminister Gordon Brown eine politische Kontroverse ausgelöst. Die Opposition warf der Regierung am Donnerstag Panikmache vor. Insbesondere das Vorhaben, Terrorverdächtige künftig bis zu fast zwei Monaten ohne formelle Anklage in Untersuchungshaft halten zu können, stieß auf Kritik.

Es gebe "nicht den leisesten Beweis" dafür, dass die jetzt mit 28 Tagen sehr lange Möglichkeit, Verdächtige ohne Gerichtsverfahren festzuhalten, wirklich noch erweitert werden müsse, sagte der sicherheitspolitische Sprecher der Konservativen Partei, David Davis. Solche "populistischen" Maßnahmen hätten eher politische Motive als reale sicherheitsrelevante Gründe. Insgesamt bedeute das am Vortag vorgestellte Paket mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen für Großbritannien "einen ständigen unerklärten Ausnahmezustand".

Nach den Vorstellungen sollen neuralgische Punkte wie Flughäfen, Bahnhöfe und Einkaufszentren, noch stärker gegen die Gefahr von Autobombenanschlägen geschützt werden. Bei einer Überprüfung von rund 1.000 öffentlichen Orten seien keine Probleme entdeckt worden, betonte Premierminister Gordon Brown am Mittwoch vor dem Parlament. Dennoch habe Sicherheitsminister Alan West weitere Schutzmaßnahmen gegen mögliche Bombenanschläge empfohlen.

Neue Gepäckkontrollen

An größeren Bahnhöfen sollen Brown zufolge daher neue Gepäckkontrollen eingeführt werden. Außerdem sind an hunderten Terminals, Kraftwerken und Einkaufszentren zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen mögliche Bombenanschläge geplant. Wie der Regierungschef weiter erklärte, sollen ferner die Bemühungen um eine Eindämmung der Verbreitung extremistischer Ideologie verstärkt werden. (APA/AP)