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Foto: AP Photo/San Francisco Chronicle, Frederic Larson
Tokio - Seit den 60er Jahren breitet sich in japanischen Seen und Flüssen ein Bio-Invasor aus, verdrängt heimische Fischarten und hat sich zur ökologischen Plage ausgewachsen: Lepomis macrochirus, der Blaue Sonnenbarsch. Und schuld daran ist der heutige japanische Kaiser höchstselbst, der in dieser Woche ein ungewöhnliches Geständnis ablegte.

"Ich habe den Blauen Sonnenbarsch vor rund 50 Jahren aus den USA mitgebracht und einem Forschungsinstitut der Fischereibehörde gestiftet", sagte Kaiser Akihito in einer Rede in der Stadt Otsu am Sonntag. "Damals hatten wir große Hoffnung, ihn als Nahrungsmittel zu züchten, und ich bin sehr besorgt darüber, wie sich alles entwickelt hat."

Gegenmaßnahmen

2002 wurden in Japan rund 50 Millionen Blaue Sonnenbarsche vermutet. Diese Zahl dürfte sich dank einer Kampagne der Behörden inzwischen aber bereits halbiert haben: Die Fische werden jetzt gezielt gefangen, getötet und zu Dünger und Hühnerfutter verarbeitet. Als Nahrungsmittel werden sie dagegen nicht vermarktet, weil sie wegen der Überpopulation nicht so groß werden wie erwartet. "Das ist bedauerlich, denn Sonnenbarsch schmeckt ziemlich gut", sagte Koichi Fujiwara von der Fischereibehörde.

Böse ist er dem Kaiser nicht. "Wir begrüßen die ehrlichen Äußerungen des Kaisers", erklärte Fujiwara. "Wir wünschten, die Regierung würde uns mehr Geld für die Ausrottung geben." (APA/AP/red)