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Anhaltender Spardruck lastet auf dem Unternehmen.

Foto: AP/Knippertz
Wien/Brüssel – T-Mobile Austria wird am Donnerstag 131 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung anmelden. Der weitere Jobabbau beim zweitgrößten österreichischen Mobilfunkbetreiber soll über einen längeren Zeitraum durch Nicht-Nachbesetzung freiwerdender Posten erzielt werden, verlautete aus Unternehmenskreisen. Für die Betroffenen soll es einen Sozialplan geben.

Zuvor hatte das Magazin Format gemeldet, dass insgesamt 300 Jobs wegfallen sollen – ein Fünftel der Belegschaft. T-Mobile-Sprecherin Andrea Karner betonte, man wolle vor allem „in den Zentral-Bereichen Effizienzen heben“. T-Mobile Austria sei in diesen Bereichen „zu groß geworden“. Der Service-Bereich soll dagegen verstärkt werden. Das Unternehmen stehe vor einem Umbau. Angesichts der harten Marktbedingungen sei man gezwungen, sich „so auszurichten, dass wir wettbewerbsfähig bleiben“. Die Restrukturierung sei ein „rein österreichisches Thema“ und habe mit den konzernweiten Sparplänen der Deutschen Telekom nichts zu tun, sagte sie.

Redings neue Pläne

Sollte EU-Medienkommissarin Viviane Reding ihre neuesten Reformpläne für die Telekombranche verwirklichen, so würde der Wettbewerb weiter zunehmen. Das nützt den Konsumenten, stößt aber gerade deshalb auf wenig Gegenliebe in der Branche. Der Kommission geht es gerade um die Konsumenten: „Bereits bei der Diskussion um die Roaminggebühren wurden vom EU-Parlament mehr Transparenz bei den Tarifen und mehr Rechte für die Kunden gefordert. Mit dem aktuellen Reformpaket wollen wir das nun umsetzen“, warb Rudolf Strohmeier, Kabinettschef von Reding, in Wien vor Journalisten um Verständnis.

Einer der Vorschläge zielt darauf ab, dass bei einem Anbieterwechsel die Nummernübertragung und -aktivierung innerhalb eines Arbeitstages erfolgen soll. Strohmeier verwies dabei auf „die vielen Briefe, in denen Kunden sich über das Verhalten von Telekom-Unternehmen beschweren, wenn sie den Provider wechseln“. Noch stärkeren Druck wird die Kommission zur Senkung der derzeit noch exorbitanten Gebühren für Datenroaming ausüben, machte Strohmeier deutlich. (APA, kat/DER STANDARD, Printausgabe, 15.11.2007)