Alte Mechanismen ...
Damit lieferten die Wissenschafter zum ersten Mal auf molekularer Ebene Belege für ein umstrittenes Erklärungsmodell der Geschmackswahrnehmung, hieß es. Dieses Modell geht davon aus, dass verschiedene Bitterstoffe unterschiedlich wahrgenommen werden können, wodurch Bittergeschmackszellen unterschiedlich auf den Kontakt mit den Stoffen reagieren. "Nur wenn wir diese Mechanismen kennen, lassen sich die Zusammenhänge zwischen Geschmacksempfinden, Ernährung und Gesundheit aufklären", sagte Maik Behrens, Erstautor der Studie.
Bitterrezeptoren warnen nicht zuletzt vor dem Verzehr giftiger Stoffe: ein einstmals notwendiges Überbleibsel aus früheren Zeiten. Süßer Geschmack hingegen signalisierte unseren Primatenvorfahren hohen Nährwert in Form von Fruchtzucker und wurde deshalb bevorzugt. Für den heutigen Menschen haben derart gesteuerte Vorlieben allerdings einen Nachteil: Nahrung steht in ausreichendem Maß zur Verfügung, trotzdem wird immer noch die vermeintlich bessere süße bevorzugt. Gesunde, aber bitter schmeckende Nahrungsmittel geraten ins Hintertreffen - Übergewicht und Krankheiten können die Folge einseitiger Ernährung sein.
... und wie sie sich vielleicht einmal austricksen lassen
Die Forschung des DIfE konzentriere sich deshalb auch auf die biologischen Mechanismen, die eine Vorliebe für bestimmte Lebensmittel bewirken. Fernziel könnte sein, den Geschmack der gesunden Dinge so zu ändern, dass sie sich größerer Beliebtheit erfreuen, erläuterte das Institut.