Das Haus gegenüber dem Hauptbahnhof in "Kl. in K.": Robert Musil hat dort seine ersten elf Monate zugebracht, das nach ihm benannte Institut mittlerweile die ersten zehn Jahre. Das feiert man: Klaus Amann, Leiter des Robert-Musil-Instituts für Literaturforschung der Universität Klagenfurt/Kärntner Literaturarchiv, kurz: Musilhaus, und Kollegium laden zum Jubiläum, welches sie mit einer Ausstellung und zwei Lesungen beginnen.

In internationaler Medienlandschaft gefragt sind Marko Lipus' Autorenporträts, einen Namen macht sich der Künstler allerdings auch mit experimenteller Fotografie: Zu seinen "Kratzungen-Verfotografierungen", von denen einige neu für das Musil- Institut entstanden sind, spricht Stefan Gmünder, Literaturchef der Standard-Wochenendbeilage ALBUM, wo Lipus auch mit versponnenen Fotocartoons entzückte.

Dass Lipus' Vater, der Schriftsteller, sich seinerzeit beim Eröffnungs-Festakt in der zweiten Landessprache, dem Slowenischen, behauptete, spiegelt sich inzwischen in institutionalisierten und lebendigen Beziehungen nach Ljubljana, Udine und Triest. Heute allerdings vertreten Kärnten und Graubünden die welthaltige deutsche Gegenwartsliteratur, Josef Winkler und Reto Hänny lesen aus neuen Texten: Winkler aus seinem Roman "Roppongi", einem Requiem für seinen Vater. Hänny aus der heuer erschienenen Neufassung von "Flug". (pen / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.11.2007)