"Einem Buben das Schießen beizubringen ist ein wertvoller Teil der Erziehung", sagt der Vater, dessen 12-jähriger Sohn soeben einen Tadel von der Schulbehörde erhielt - für sein Verhalten im Wasa-Gymnasium, das von Mitschülern als bedrohlich empfunden wurde.

Der Herr Papa ist Sprecher der Notariatskammer und Obmann der "Interessengemeinschaft liberales Waffenrecht", die jungen Leuten Schusswaffen in die Hand geben will. "Es geht um den verantwortungsvollen Umgang mit Waffen." Er müsse dem Sohn schließlich beibringen, sich zu verteidigen (u. a. gegen die Wildtiere, die bei Jagdausflügen in Namibia umgepustet werden).

Der Herr Notar ist auch sonst bekenntnisfreudig. Auf der Website fr.liberty.li schreibt er unter dem Titel: "Ich darf" - "Ich darf 'Neger' sagen. Mein schwarzer Freund Bernhard in Namibia, der immer mit mir jagen geht, hat es mir ganz offiziell erlaubt. Gilt auch in Österreich". Und: "Noch was darf ich. Ich darf auch ,Zigeuner' sagen. Ein Klient, der selbst Zigeuner ist, aber nicht ganz genau weiß, ob er jetzt ein Rom ist oder zu den Sinti gehört, hat es mir erlaubt." Wir dürfen auch etwas: Uns denken, wofür wir den Herrn Waffen-Notar halten. (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 15.11.2007)