Rom - Die italienische Regierung will nach den jüngsten schweren Krawallen rund um den Profi-Fußball in der kommenden Runde am 24. und 25. November in 15 Stadien die Fan-Kurven sperren. Ein entsprechender Beschluss wurde am Donnerstagabend gefasst. Insgesamt finden am entsprechenden Wochenende 70 Begegnungen in den Serien A bis C statt.

Ein Reiseverbot wurde für Ultras-Gruppen der sechs Erstligisten Atalanta Bergamo, AS Roma, AC Milan, Sampdoria Genua, FC Turin und Catania Calcio verhängt. Ultras-Gruppen, die bisher keine Probleme für die öffentliche Sicherheit dargstellt haben, dürfen ihrer Mannschaft nach wie vor zu Auswärtsspielen folgen, teilte das Innenministerium mit.

Der Tod des 28-jährigen Lazio-Fans auf einer Raststätte bei Arezzo durch eine Kugel aus der Waffe eines Polizisten hatte vergangenes Wochenende Gewaltausbrüche in vielen italienischen Städten zur Folge gehabt. Inter-Mailand-Präsident Massimo Moratti kritisierte den Beschluss von Atalanta-Clubchef Ivan Ruggeri, die Fankurve zu sperren, um Hooligans auszuschließen. "Wir können nicht alle Tifosi aus den Kurven rauswerfen. Meine Hoffnung ist, dass das Reiseverbot sobald wie möglich aufgehoben wird", sagte Moratti am Freitag in der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport".

Der italienische Nationaltorhüter Gianluigi Buffon erklärte unterdessen, dass die Squadra Azzurra einen eventuellen Sieg im so wichtigen EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland am Samstag dem verstorbenen Lazio-Fan Gabriele Sandri widmen wird. "In Italien darf kein Tifoso mehr sterben. Es wäre ein schönes Zeichen der Versöhnung, wenn wir Sandri unseren Sieg widmen könnten", erklärte Buffon.(APA)