Frankfurt - In Erwartung wichtiger US-Konjunkturdaten hat sich der Kurs des Euro am Donnerstag kaum bewegt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Vormittag 1,4642 Dollar.

"Die Empire-State- und Philly-Fed-Indizes dürften die Zinssenkungsspekulationen schüren", betonte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Gleichzeitig könnte der Anstieg der Inflation, der die Aussicht auf eine Fed-Zinspause im Dezember bestätigen würde, im derzeitigen Umfeld die Erwartung einer Stagflation fördern. Eine solche wäre eindeutig dollarnegativ."

Dilemma für Zentralbanken

Mit Stagflation bezeichnen Ökonomen eine Zeit wirtschaftlicher Stagnation bei gleichzeitig anziehender Inflation. Sie stellt Zentralbanken vor ein Dilemma: Senken sie den Leitzins, um die Wirtschaft anzukurbeln, fachen sie damit die Geldentwertung weiter an. Erhöhen sie dagegen die Zinsen, um die Teuerung im Zaum zu halten, riskieren sie ein Abrutschen der Wirtschaft in die Rezession.

Experten erwarten für November jeweils einen Rückgang der Konjunkturbarometer der Federal Reserve Banken von New York und Philadelphia. Daneben seien die US-Verbraucherpreise im Oktober voraussichtlich erneut um 0,3 Prozent gestiegen. Die Bekanntgabe des Philly Fed ist für 18.00 Uhr (MEZ) geplant, die beiden anderen Konjunkturdaten sollten um 14.30 Uhr veröffentlicht werden.

In der Euro-Zone lag die Jahresteuerung im Oktober endgültigen Berechnungen zufolge bei 2,6 Prozent. "Der hohe Preisdruck dürfte in den kommenden Monaten einer Lockerung der Geldpolitik durch die EZB im Weg stehen", schrieben die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt in einem Marktkommentar. (APA/Reuters)