New York - Die Serie von geplatzten Milliarden-Übernahmen vor dem Hintergrund der US-Kreditkrise nimmt kein Ende. Die Beteiligungsgesellschaft Cerberus zog am Mittwoch ihr Übernahmeangebot über vier Milliarden Dollar (2,72 Mrd. Euro) an den weltgrößten Verleiher von Baumaschinen United Rentals zurück.
Cerberus hatte die ehemalige Daimler-Tochter Chrysler gekauft, in Österreich ist der US-Finanzinvestor Mehrheitseigentümer der BAWAG PSK.
Für die Anleger war das eine herbe Enttäuschung: Der Börsenwert von United Rentals schmolz am Mittwoch in New York um knapp ein Drittel. Der Rückzug schürte an der Börse zudem Sorgen, dass auch andere Milliarden-Übernahmen auf der Kippe stehen könnten.
Drohende KLagen
Für Cerberus dürfte nach dem Rückzug eine vertraglich vereinbarte Gebühr von 100 Millionen Dollar fällig werden. Zudem drohen nun Klagen von United Rentals oder deren Aktionären. Der Bauschmaschinen-Verleiher erklärte bereits, der Rückzug sei ungerechtfertigt und nicht mit der Fusionsvereinbarung vereinbar.
Cerberus hatte erst vor wenigen Wochen ihr gut sechs Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot für die Softwarefirma Affiliated Computer Services zurückgezogen. Angesichts der Kreditkrise fällt es den Beteiligungsgesellschaften derzeit schwer, ihre üblicherweise mit hohen Schulden finanzierten übernahmen zu finanzieren. Für den aktuellen Rückzieher dürfte zudem aber auch die Krise am US-Immobilienmarkt eine Rolle gespielt haben, die die Geschäftsaussichten für United Rentals deutlich eingetrübt hat. (APA/Reuters)