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Steven Gerrard: "Ich werde nervös sein. Wenn die Russen in die Nähe des israelischen Tors kommen"

Foto: APA/AP/Hevezi
London - Steve Gerrard ist ob der verzwickten Situation in der Qualifikation für die EURO 2008 nicht zu beneiden. Am Samstag muss die Mannschaft am TV-Schirm ohnmächtig die möglicherweise vorentscheidende Partie zwischen Israel und Russland verfolgen, am Tag zuvor testet man in Wien gegen Österreich. Gerrard fordert im vermeintlich bedeutungslosen Duell im Ernst-Happel-Stadion von der gesamten Mannschaft vollen Einsatz.

"Es ist für unser Selbstvertrauen wichtig"

"Es ist für unser Selbstvertrauen wichtig, dass wir in Österreich gewinnen, und es wird eine absolut notwendige Vorbereitung auf das Kroatien-Spiel sein", betonte Gerrard. Der ÖFB-Elf kündigte er einen harten Kampf an: "Als Spieler denkt man positiv. Wenn wir jetzt aufgeben, wäre das viel zu früh und könnte unsere Leistung gegen Kroatien beeinflussen."

Der 27-Jährige machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. "Es würde mich umbringen", sagt er über ein mögliches Scheitern. "Es wäre bitter, die Qualifikation nicht zu schaffen, obwohl wir wissen, dass wir vielleicht eines der besten Teams mit einer großen Chance zu gewinnen gewesen wären." Der Gedanke an den Fernsehabend am Samstag mit dem Duell Israel - Russland treibt ihm schon jetzt den Schweiß auf die Stirn: "Ich werde nervös sein. Wenn die Russen in die Nähe des israelischen Tors kommen, werde ich auf meinen Fingernägeln kauen. Ein echter Alptraum!"

"Wir brauchen die Vorbereitung auf Kroatien"

Auch für Teamchef Steve McClaren ist die Österreich-Partie von zentraler Bedeutung. "Wir brauchen die Vorbereitung auf Kroatien und haben die Möglichkeit, verschiedene Dinge zu testen. Es wäre gut, wenn in der Vorbereitung nicht alles auf Kroatien fokussiert ist. Und ich würde nicht sagen, dass das, was wir am Freitag machen, das ist, was wir auch am Mittwoch machen werden. Wenn wir Spieler wie David Beckham und Ashley Cole zur Verfügung haben, ist es zudem eine Gelegenheit, ihnen ein Spiel zu verschaffen."

Für Verteidiger Micah Richards ist das Spiel "eine Chance, einige Dinge vor dem Kroatien-Spiel auszuprobieren. Aufgrund der Verletzung John Terrys und der Sperre Rio Ferdinands könnte ich in der Innenverteidigung zum Einsatz kommen und würde mich dort mehr als wohl fühlen", erklärte der 19-Jährige. Das Wichtigste sei aber, verletzungsfrei zu bleiben. Schließlich könne man sich nach den Ausfällen unter anderem von Terry, Ferdinand und Wayne Rooney keine weiteren Ausfälle mehr leisten. "Das wäre ein schwerer Schlag. Wir müssen dafür sorgen, dass wir fit und frisch bleiben."

"Bei denen gibt es keine Freundschaftsspiele"

Östererreichs Teamgoalie Jügen Macho stand in der Saison 2002/03 bei Sunderland und das Spieljahr danach bei Chelsea (dort kam er wegen einer schweren Knieverletzung nie zu einem Pflichtspiel-Einsatz) unter Vertrag. "Meine Erfahrung aus dieser Zeit ist, dass jeder, egal, wer im Team auf dem Platz steht, top-motiviert sein wird. Das ist die Mentalität der Engländer, bei denen gibt es keine Freundschaftsspiele", behauptete Macho. (APA)