Am Donnerstag habe der letzte Militärtransport mit 34 Waggons die Reise in Richtung Armenien angetreten, teilten die Landstreitkräfte nach Angaben der Agentur Interfax mit. Mit dem Abzug der Militärtechnik verließen auch 150 Soldaten und deren Familien die frühere Sowjetrepublik. Die Soldaten aus Batumi sollen zunächst in der nordarmenischen Stadt Gjumri stationiert werden, wie Maslows Berater, Oberst Igor Konaschenkow, erklärte. In Armenien unterhält Russland weiterhin eine eigene Truppenpräsenz.
Militärpräsenz war Hindenis für Ratifizierung des KSE-Vertrags
Der Abzug der russischen Truppen aus Georgien gilt als eine Voraussetzung dafür, dass die NATO - wie von Russland gefordert - den Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) ratifiziert. Russland will den Vertrag zum 13. Dezember aussetzen, sollte die NATO das Dokument nicht ratifizieren. Hintergrund des Verhaltens Moskau ist aber offenbar der Streit um den geplanten US-Raketenschild in Tschechien und Polen, den Russland gegen sich gerichtet sieht. Die NATO ihrerseits hatte auch den Abzug russischer Truppen aus dem von Moldawien abtrünnigen Gebiet Transnistrien als weitere Bedingung für eine KSE-Vertragsratifizierung genannt.
Die russische Truppenpräsenz in Georgien galt außerdem als eine der Ursachen für die Spannungen zwischen Tiflis und Moskau, die sich in den vergangenen Monaten verstärkt haben. Im August warf Georgien Russland vor, mit einem Kampfflugzeug in den georgischen Luftraum eingedrungen zu sein und eine Rakete abgeworfen zu haben. Das Geschoß explodierte jedoch nicht. Russland wies den Vorwurf zurück. Der georgische Präsident Michail Saakaschwili beschuldigte Moskau erst am Mittwoch, zusätzliche Truppen nach Abchasien geschickt zu haben, die nicht Teil der Friedenstruppe dort seien. Auch dies wurde vom russischen Generalstab zurückgewiesen.