Mainz - Eine Integrierte Gesamtschule in Mainz in Deutschland ist am Donnerstag aus Angst vor einem Amoklauf vorübergehend geschlossen worden. Zuvor waren in einem Internet-Chatroom Drohungen aufgetaucht, die eine bevorstehende
Gewalttat in der Schule im Stadtteil Bretzenheim befürchten ließen, teilte die Polizei mit.
Am Nachmittag gaben die Sicherheitsbehörden Entwarnung: Es gebe keine
Hinweise auf eine konkrete Gefährdung.
Schließung als Vorsichtsmaßnahme
Am Mittwochabend hatte zunächst der Schulleiter die Polizei über
angebliche Drohungen in einem Internet-Chatroom informiert. Eine
Vielzahl besorgter Eltern wandte sich im Laufe des Abends ebenfalls
hilfesuchend an die Polizei. Vier Schüler und deren Eltern wurden
noch in der Nacht vernommen. Polizei und Schulleitung entschieden
daher gegen 1.30 Uhr, als Vorsichtsmaßnahme die Schule am Donnerstag
geschlossen zu halten.
Polizeisprecher Rene Nauheimer sagte, nach vorläufiger Bewertung
der Ermittlungen liege kein strafbarer Hintergrund vor. Es gebe keine
Anzeichen dafür, dass eine Gewalttat an der fraglichen Schule
vorbereitet worden sei. Die IGS in Mainz-Bretzenheim wird von rund
1.500 Burschen und Mädchen besucht.
Selbstmord
Hintergrund des Vorfalls ist offenbar der Selbstmord eines
Schülers. Wie Polizeisprecher Ralf Schomisch mitteilte, hatte sich
der 15-Jährige am vergangenen Sonntag umgebracht, ohne dass dies für
Eltern, Freunde oder Mitschüler nachvollziehbar war. Die Tat habe in
den vergangenen Tagen unter den Schülern erregte Diskussionen
ausgelöst, die auch im Internet geführt worden seien. Dabei sei der
Ton der Diskussion zunehmend aggressiver geworden. (APA/AP)